D`Klagenfurter

Vor zwanzig, dreißig Jahr`n, da war am Kirtag noch a Leb`n,
Da hat`s sonst nichts wie saubre Buam und saubre Deanderln geb`n,
Und hab`n s` wo tanzt und umeg`strampft, das war gewiß a Freud`,
Ja sehn S`, das war`n halt dazumal noch kerngesunde Leut`,
Wann d`Resi, Kathi g`sungen hab`n, das war gewiß ka Pflanz,
Kecke Tanz und Lieder war`n wir von den Deanderln g`wöhnt.
Der dicke Pepi, Karl und der Franzl, alle drei, 
Hab`n s` wo tanzt und umeg`strampft, da war`n mir glei` dabei.
Heut geht`s mit`n Singen schwer, mir hab`n ka Stimm net mehr,
Tanzt wird a net a so, mir san aus Heu und Stroh.
Ja, ja mir geht`s schon ei`, da muß a Fehler sei`,
Mir hab`n auf dera Welt kaner mehr a Geld.

Ja, uns`re lieben Alten war`n net anspruchsvoll auf Erd`,
Für`s ganze Jahr an Anzug, an recht saubern und net mehr.
Gevatter Rock mit Schosserln a Angien Hosen dazua,
A schwarze saubre Westen, das war für den Alten g`nua.
A große Meerschaumpfeifen mit an silbernen Beschlag,
A Schiebe Silberzwanziger allweil drinnen in sein Sack.
A Siegelring, a schwarer, von an Neugold gar ka Spur,
Das Kupfer, das er tragen hat, war auf der Nasen nur.
Schaut ma heut an Gigerl an, an so an Daunderlang,
Hat a papiernes Gwand, a Stöckerl in der Hand.
An Glasscherb`n drin im G`sicht und in die Füß die Gicht,
Der draht noch an dabei, gehst denn net glei`.

Quelle: Karl Hodina, O Du lieber Augustin, Pichler 1998


02. March 2002

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