Die alte Zahnradbahn

Wie was das schoen am Sonntag,
wenn die Kinder artig waren,
dann durften s' mit den Eltern nachmittags nach Nussdorf fahren.
Und junge Paerchen traeumten wochenlang davon;
ja, ja, die Zahnradbahn, das war a Sensation.
Man konnt' beim Auffifahren nebenbei noch Veilchen pfluecken,
mal auf dem Kahlenberg und mal in blaue Augen blicken.
Ja, ja, das war amal, das ist schon lange her
und von der Sensation spricht heute keiner mehr.

Refrain:
Die alte Zahnradbahn g'hoert laengst zum alten Eisen,
die jungen Leut' woll'n heut halt nicht mehr mit ihr reisen,
sie traeumt vom Wienerwald und schaut noch mal zum Kahl'nberg rauf
und faehrt um Geist noch einmal langsam, langsam bis hinauf.
Auf ihrer letzten Fahrt kommt mit das ganze alte Wien,
und in den Zweigen rauscht's: O du mein lieber Augustin!
Und kleine Bluemerln winken, einmal kommt a jeder dran,
dann fahrt s' in Himmel rauf die alte Zahnradbahn.

Ja, nur der Wein wird besser,
wenn er anfaengt alt zu werden,
das ist a Weisheit,
die die meisten Menschen stoert auf Erden,
die woll'n gleich ewig jung bleib'n,
's waer' ja wunderschoen,
doch leider sagt das Schicksal:
Freunderl, 's wird net gehn.
Es kommen andere statt die,
die nun auf Erden reisen,
und eines schoenen Tag's,
zaehlt man auch dich zum alten eisen.
Und weil man das auf dieser Welt net aendern kann,
d'rum mach' dasselbe wie die alte Zahnradbahn.

Refrain:

Quelle: Karl Hodina, O Du lieber Augustin, Pichler 1998


17. February 2002

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