Zizerlweis

A junge Frau, die rüstig is, 
hat an sehr faulen Mann,
der halt mit kaner Arbeit 
niemals fertig werden kann,
bald macht er dies, bald macht er das,
und gar nix macht er ganz,
und Sie will Alls auf amol hab`n,
sonst kriegt Er seinen Tanz.
Ja Alles auf amol geht net, mei lieb`s Wei,
aber so zizerl, zizerl, zizerlweis, da bin i schon dabei,
aber so zizerl, zizerl, zierlweis, da bin i schon dabei.

A junger Mensch zum Heurig`n kommt,
Nimmt`s Portemonnaie heraus,
Laßt sich a Maß an Sechz`ger geb`n
Und sauft`s auf anmal aus:
I kann von Wein kan Rausch net krieg`n,
Sagt er zum Kellner drauf,
Das hört a B`suff beim nächsten Tisch
Und klärt`s den Gimpel auf.
A Maß auf an Zug gleich, da können S` kan hab`n,
Aber zizerl, zizerl, zizerlweis kriegt ma`n schön z`samm.

A G`schwus, der sich a klans Vermög`n
Fürn Ehestand sparen will,
Hat a Geliebte, derer wird,
Das Warten schon glei` z`viel,
Drum fangt sie scharf zum benzen an,
Daß er s` führt zum Altar,
Allein beim G`schwusen glengt`s noch net,
Drum sagt er ernst und wahr:
Glei` heirath`n auf anmal, das könnt mich ruinier`n,
Aber zizerl, zizerl, zizerlweis will ich`s probier`n.

A schiache alter Gouvernant`
Von ganz modernem Schlag
Erziegt a Madel mit neunzehn Jahr`
Mit vieler Müh und Plag,
Weil `s neunzehnjährige Madel schon
Mit die Männer thut scharmier`n,
So thut sie`s fast den ganzen Tag
Moralisch korrigier`n.
Wer wird denn so ganzer sich hingeb`n den Herrn,
Schön zizerl, zizerl, zizerlweis, so hab`n s` es gern.

Quelle: Karl Hodina, O Du lieber Augustin, Pichler 1998


21. February 2002

Gstanzln.com
admin@gstanzln.com