MIDI Einfache Dreher Der Einfache Dreher

Paartanz im Kreis

Aufstellung:

Im Stirnkreis gegeneinander, Tänzer rechts (=linke Schulter an linker Schulter). Der Tänzer schaut nach außen, die Tänzerin gegen die Kreismitte.

Fassung:

Die seitlich gestreckte Linke ergreift unter der Linken des Partners dessen gebeugte und in den Rücken gelegte Rechte.

Schritte:

Kurze (getrippelte) Gehschritte, je Viertel ein Schritt.

Einleitung:

(8 Takte): Umeinandertanzen links/gegensonnen. Am Schluß wieder in der Ausgangsstellung: der Tänzer blickt nach außen, die Tänzerin zur Kreismitte.

Dreher:

Takt 1 bis 2: Der Tänzer geht einen Halbkreis vor, die Tänzerin dreht sich am Ort (genaue Beschreibung unten).

Takt 3 bis 4: Der Tänzer dreht sich am Ort, die Tänzerin geht einen Halbkreis vor (genaue Beschreibung unten).

Takt 5 bis 8: Wie Takt 1 bis 4.

Diese Bewegungen werden ständig wiederholt: bei Beginn der Takte 1, 5, 9 usw. blickt also der Tänzer nach außen, die Tänzerin in die Kreismitte; bei Beginn der Takte 3, 7, 11 usw. blickt also der Tänzer in die Kreimitte, die Tänzerin nach außen.

Der einfache Dreher - mundartlich: oanlatza Drahra - wurde in fast gleicher Ausführung in Zimmermoss bei Brixlegg (überliefert von Heinrich Schneider-Larcher, 1933), am Unterangerberg (Josef Hager-Jägerheim, 1934), in Buchberg bei Ebbs (Familie Hechenbleikner-Mistelberger, 1933), alle im Bezirk i, Tirol, und in St. Ulrich am Pillersee (Josef Winter, 1936), Bezirk Kitzbühel, Tirol, von Prof. Karl Horak aufgezeichnet und erstmals in Raimund Zoder, Altösterreichische Volkstänze, 4. Teil (Wien, 1934) Nr. 15 = Raimund Zoder, Österreichische Volkstänze, Neue Ausgabe, 2. Teil (Wien 1948) Nr. 35, veröffentlicht.

Genauere Tanzbeschreibung:

Den einfachen Dreher kann man als eine durch ständige Wiederholung einer Figur erstarrte Landlerform bezeichnen, die damit zu einem selbständigen Tanz wurde. In der ländlichen Überlieferung des Tiroler Unterlandes wurde er aber wegen der 8-taktigen Melodie als eine Art Mazurka (Masolka) aufgefaßt. Wegen der gleichen Taktart und Taktzahl wurden in Tirol um die Jahrhundertwende die echten Mazurkaweisen durch alte Landlermelodien verdrängt, was umso leichter möglich war, als zur gleichen Zeit 16-taktige Weisen für den Landler aufkamen. Daher finden sich in Tirol unter dem Namen Masolka auch figurenarme Tänze, die nach Bewegung und Musik zur Landlergruppe gezählt werden müssen.

Prof. Karl Horak


Last modified on September 30th, 1997

Volkstanz- & MIDI-Archive
admin@volkstanz.at