MIDI Bauernmadl Wattentaler Masolka

Paartanz im Kreis. Beliebig viele Paare.

Ausgangsstellung:

im Flankenkreis nebeneinander, Tänzer innen.

Fassung:

Kreuzfassung, rechter Arm oben.

Ausführung:

Kurze Gehschritte, je Viertel 1 Schritt.

Takt 1: Das Paar vollführt mit 3 Schritten (Tänzer links, Tänzerin rechts ausschreitend) eine halbe Drehung links / gegen Uhrzeigersinn; der Tänzer ist Drehachse. Am Ende blickt das Paar gegen Tanzrichtung.

Takt 2: Beide führen unter den erhobenen Armen eine halbe Drehung recht / im Uhrzeigersinn am Ort aus. Am Ende blickt das Paar in Tanzrichtung.

Takt 3: Das Paar vollführt mit 3 Schritten eine halbe Drehung rechts / im Uhrzeigersinn; der Tänzer ist Drehachse. Am Ende blickt das Paar gegen Tanzrichtung.

Takt 4: Beide führen unter den erhobenen Armen eine halbe Drehung links / gegen Uhrzeigersinn am Ort aus. Am Ende blickt das Paar in Tanzrichtung.

Takt 5-8: Wie Takt 1-4.

Takt 9: Die Hände werden erhoben. Der Tänzer führt die Tänzerin vor sich, sie ein halbmal nach links / gegen Uhrzeigersinn drehend, zur Aufstellung zueinander.

Takt 10: Der Tänzer dreht die Tänzerin vor sich einmal rechts / im Uhrzeigersinn.

Takt 11: Der Tänzer dreht sich selbst einmal links / gegen Uhrzeigersinn.

Takt 12: Die Arme werden gesenkt, die Hände an die linke Hüfte des Tänzers gelegt. Der Tänzer dreht sich noch einmal - rücklings und gebückt - unter den Armen nach links / gegen Uhrzeigersinn.

Takt 13: Die Tänzerin wird unter den wieder erhobenen Armen einmal nach rechts / im Uhrzeigersinn gedreht.

Takt 14: Die Fassung der linken Hände wird gelöst. Die Tänzerin wird unter den erhobenen rechten Händen einmal rechts / im Uhrzeigersinn gedreht. Dann werden die Rechten gesenkt und die Rechte der Tänzerin in die Rechte des Tänzers gelegt.

Takt 15-16: Gewöhnliche Fassung. Dreher-Rundtanz, je Viertel ein Schritt (kein Walzer!).

1956 von 70jährigen Alois Angerer am Großvolderberg überliefert.

Polnische Tänze sind in der Tanzmusik höfischer und bürgerlicher Kreis schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt, in den Volkstanz drangen sie vereinzelt erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein. Als um das Jahr 1840 die Mazurka in vereinfachter Form - als Polka-Mazurka oder Varsiavienne - im Gesellschaftstanz weite Verbreitung gefunden hatte, ist ein stärkeres Absinken in das Volk festzustellen. In den Tanzheften alpenländischer Musikanten tauchen Mazurkaweisen gegen Ende des 19- Jahrhunderts auf.
Im Laufe der folgenden Jahre beeinflußte die Mazurka den althergebrachten Tanz und mußte seinerseits noch stärkere Umformungen erdulden. Die starken Wechselbeziehungen zum Ländler beruhen auf zwei Tatsachen: der gleiche Takt (3/4) und der gleiche Tanztyp (Werbetanz).
Auch in Tirol konnten viele Belege festgehalten werden. Zahlreiche Weisen zeigen das hervorgehobene 2. Viertel und einden mit zwei betonten Vierteln. In der Ausführung finden sich viele verschiedene Formen: von der Polka-Mazurka (Passeirer Masolka, Krauttreter) und von der Varsovienne (Iseltaler Masolka) über Zwischenformen (Knödeldrahner) bis zu reinen Landlerformen (Kalser Masolka, Einfacher und Doppelter Dreher, Wattentaler Masolka). Eine Sonderstellung nimmt die Masolka zu dritt ein.

Quelle: Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1974.


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