English description MIDI Bauernmadl Zillertaler Landler

Paartanz im Kreis. Beliebig viele Paare.

Ausgangsstellung:

im Flankenkreis nebeneinander, Tänzer innen.

Fassung:

Offene Fassung.

Ausführung:

Kurze (trippelnde) Gehschritte, je Viertel ein Schritt.

Eingang (4 Takte):

Vor- und Rückschwingen der gefaßten Hände, dann hebt der Tänzer die gefaßten Hände und dreht darunter die Tänzerin einmal rechts / im Uhrzeigersinn.

1. Figur (8 Takte):

Der Tänzer dreht, in Tanzrichtung vorgehend, unter den erhobenen Händen die Tänzerin nach rechts / im Uhrzeigersinn vor sich her.

2. Figur (8 Takte):

Die Tänzerin bleibt vor dem Tänzer, das Gesicht ihm zugewendet. Zweihandfassung, die Hände dicht beieinander. Langsam in Tanzrichtung gehen - Tänzer vorwärts, Tänzerin rückwärts. Dabei die gefaßten Hände im Takt abwechselnd erst gegen die Kreismitte, dann nach außen schwingen.

3. Figur (8 Takte):

Der Tänzer hebt die gefaßten Hände, dreht mit seiner Linken die Tänzerin einmal nacht rechts / im Uhrzeigersinn, streckt gleichzeitig seine Rechte und senkt dann die gefaßten Hände, sodaß seine Linke auf den eigenen, seine Rechte auf den Nacken der Tänzerin zu liegen kommt. Der Tänzer soll sich während der Drehung der Tänzerin nicht drehen, lediglich beim Senken der Hände erleichtert er mit einer kleinen Drehung nach links / gegen Uhrzeigersinn die Bildung der Aufstellung gegeneinander, rechte Schulter an rechter Schulter. Herumtanzen rechts / im Uhrzeigersinn um die gemeinsame Achse.

4. Figur (8 Takte):

Der Tänzer hebt die gefaßten Hände und dreht die Tänzerin fast zweimal links / gegen Uhrzeigersinn zur gegengleichen Figur. Seine Rechte liegt nun auf dem eigenen, die seitgestreckte Linke auf dem Nacken der Tänzerin. Der Tänzer soll sich während der Drehung der Tänzerin nicht drehen, lediglich beim Senken der Hände erleichtert er mit einer kleinen Drehung nach rechts / im Uhrzeigersinn die Bildung der Aufstellung gegeneinander, linke Schulter an linker Schulter. Herumtanzen links / gegen Uhrzeigersinn um die gemeinsame Achse.

5. Figur (8 Takte):

Der Tänzer hebt die gefaßten Hände und dreht die Tänzerin nach rechts / im Uhrzeigersinn zur Aufstellung zueinander. Die Tänzerin kniet auf das rechte Knie. Der Tänzer steigt, mit dem rechten Fuß zuerst und sich nach links / gegen Uhrzeigersinn drehend, über ihren rechten Arm. Die Tänzerin erhebt sich wieder. Der Tänzer dreht sich zweimal - erst zwischen, dann unter beiden Armen der Tänzerin - nach links / gegen Uhrzeigersinn, mit dem Rücken voran, durch und dreht schließlich die Tänzerin unter den erhobenen Händen mit einer Drehung nach rechts / im Uhrzeigersinn zur Ausgangsstellung.

6. Figur (8 Takte):

Der Tänzer wechselt rasch und unauffällig zur Kreuzhandfassung, rechte Hand oben, und führt dann mit seiner über den Kopf geführten Rechten die Tänzerin hinter seinem Rücken vorbei an seine rechte Seite. Die linke Hand der Tänzerin klemmt er unter seinen linken Oberarm. Herumtanzen links / gegen Uhrzeigersinn um den Tänzer als Drehachse.

7. Figur (8 Takte):

Der Tänzer tritt an die rechte Seite der Tänzerin zur gegengleichen Figur. Er streckt dabei seine Linke und klemmt ihre rechte Hand unter seinen rechten Oberarm. Herumtanzen rechts / im Uhrzeigersinn um die gemeinsame Achse.

8. Figur (8 Takte):

Der Tänzer schlüpft unter der Rechten der Tänzerin nach hinten durch und dreht dann unter den erhobenen Händen die Tänzerin zweimal nacht rechts / gegen Uhrzeigersinn zum Fensterl; rechte Oberarme waagrecht aneinander gelegt, rechte Unterarme aufwärts gebeugt, die linken Hände sind durch das Fenster gefaßt. Herumtanzen rechts / im Uhrzeigersinn um die gemeinsame Achse.

9. Figur (8 Takte):

Durch dreimaliges Drehen der Tänzerin nach links / gegen Uhrzeigersinn unter den erhobenen Händen wird das gegengleiche Fenster gebildet. Herumtanzen links / gegen Uhrzeigersinn um die gemeinsame Achse.

10. Figur (8 Takte):

Der Tänzer dreht die Tänzerin unter den erhobenen Händen einmal nach rechts / im Uhrzeigersinn, löst dann die Fassung der linken Hände, dreht die Tänzerin unter den erhobenen Rechten noch einmal rechts / m Uhrzeigersinn, schwingt dann die Rechte herunter und wechselt zur gewöhnlichen Fassung. Walzer-Rundtanz. Zum Ausgang (auf die letzten beiden Viertel der Melodie) wird die Tänzerin hochgestemmt.

Es ist darauf zu achten, daß beim Wechsel der Figur der Tänzer immer in die Tanzrichtung blickt.

1943 von Heinrich Klauser aus Ginzling überliefert. Ein Teil der Figuren soll von Ahrntaler Bauern, die in den Zillertaler Gründen ihre Almen haben, mitgebracht worden sein.

Der für die Alpenländer kennzeichnende Landler ist auch in Tirol in mehreren Spielformen verbreitet. In diesem Werbetanz bringt der Tänzer seine Geschicklichkeit, die Tänzerin ihre Anmut zum Ausdruck.
Einige der Tiroler Landlerformen gehören einem sehr altertümlichen Typ an; sie sind durch kleine, fast gelaufene Schritte und große Freiheit in der Figurengestaltung und Figurenfolge ausgezeichnet. Der Zillertaler und der Ahrntaler Landler gehören in diese Gruppe. Ersterer hat erst durch die Volkstanzpflege eine feste Gestalt angenommen.
Eine zweite Gruppe ist durchdie vereinsmäßige Pflege geprägt worden. Gleichzeitigkeit der Bewegungen, Figurenfülle und Schauwirksamkeit sind ihre Kennzeichen. Einige Spielformen sind in das Volk, also in nicht vereinmäßig organisierte Kreis gedrungen, können aber trotz mancher Veränderungen ihren Ursprung nicht verleugnen. Das gilt z.B. für den Figurentanz und den Dreiertanz.
In der dritten Gruppe sind Landlerformen, in welcher der Tänzer durch Plattelschläge seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen will. Zu ihr gehört der Lüsener Deutsche und auch der schon oben genannte Figurentanz.

Quelle: Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1974.


Last modified on January 10th, 1999

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