Gibele-Gäbele
Begrüßungstanz aus dem Montafon, auch "Ahetanz", "En offi, en ahi".
Ausgangsstellung
Dreiertanz, je ein Tänzer zwischen zwei Tänzerinnen, Gruppen hintereinander, Blick zur Musik oder zu den Gästen.
Innere Hände in schulterhöhe gefasst, äußere Hände der Tänzerinnen Hüftstütz.
[[Wechselschritt]e, [Gehschritt]]e.
Tanzbeschreibung
Takt 1-8: Am Ort stehend das Tanzlied singen.
Takt 9: 2 Wechselschritte vorwärts, Tänzer und linke Tänzerin links beginnend, rechte Tänzerin rechts beginnend, beim zweiten Wechselschritt beginnt der Tänzer, beide Tänzerinnen zu sich einzudrehen.
Takt 10, 1. Viertel: Weiterer wechselschritt, die Tänzerinnen werden eingedreht, bis die gefassten Hände auf den Außenschultern der Mädchen liegen, Blickrichtung nach vor.
Takt 10, 3. Viertel: Gehschritt vor mit leichter Kniebeuge. Am Schluss wieder aufrichten.
Takt 11: 2 Wechselschritte rückwärts, dabei die Tänzerinnen wieder ausdrehen.
Takt 12: 2 weitere Wechselschritte rückwärts.
Takt 13-16: Die Dreiergruppe wendet sich als Ganzes schräg links und wiederholt die Bewegungen Takt 9 - 12.
Takt 9-12 Wiederholung: Die Dreiergruppe wendet sich als Ganzes schräg rechts, sonst wie vor.
Takt 13-16 Wiederholung: die Dreiergruppe wendt sich als Ganzes wieder in die Ausgangsrichtung, sonst wie vor.
Takt 1-8: Die Dreiergruppe singt, am Ort stehend, das Tanzlied.
Varianten laut Zoder
1. Variante: Wie oben, jedoch mit Gehschritten bzw. Drehschritten anstatt Wechselschritten.
2. Variante: wie oben, jedoch vorgehen ohne Eindrehen der Tänzerinnen, Eindrehen beim Rückwärtsgehen, in dieser Stellung vorgehen, beim Rückwärtsgehen ausdrehen. Dann das selbe halblinks und halbrechts.
zum Tanz
Die Melodie und der Text einer Strophe sind bereits in der Handschrift von Josef Martin Strolz um 1812 bis 1818 erfasst. Die Tanzabfolge wurde erstmals von August Schmitt in den 1920er Jahren schriftlich aufgezeichnet. Der Tanzforscher hatte den Tanz in der Gemeindekanzlei in Schruns erlernt, er soll besonders bei Hochzeiten als Eröffnungs- und Schlusstanz verwendet worden sein. Schmitt fand Varianten in Schruns, St. Gallenkirch, Gaschurn, Bartholomäberg, Rankweil, Schlins und Bezau.
Der Tanz, auch „Ahetanz" genannt, wird von je einem Tänzer und zwei Tänzerinnen ausgeführt. Diese Tanzform reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück und geht wahrscheinlich auf den Altdeutschen, einen geschrittenen Tanz zurück. Die Besonderheit dieses Tanzes liegt darin, dass die Tänzerinnen und Tänzer der Musik hingewandt sind und mit ihr eine Einheit bilden. Diese Verbindung wird besonders deutlich durch die gegenseitige Begrüßung und das Mitsingen der Tänzer der ersten Strophe. Erst im zweiten Teil wenden sich die Tanzenden dem Publikum zu.
Quellen
- Vorarlberger Volkstänze in Wort und Bild, Edy Hofer, Musikverlag Helbling, Innsbruck, 1971
- Österreichische Volkstänze, Neue Ausgabe, Erster Teil, Raimund Zoder, 1945
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
Noten
Videos
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