Burgenländischer Holzhackertanz: Unterschied zwischen den Versionen

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Loipersdorf
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Burschentanz aus Loipersdorf
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5 Burschen, einer stellt den Baum dar (steht in der Mitte der Tanzfläche), die anderen sind die Holzhacker
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Die Holzhacker haben ihre Arme spitzwinkelig abgebogen, die Hände zu Fäusten geballt
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Es wird nach einer Marschmelodie getanzt, die beliebig ausgewählt werden kann (z. B. Holzhackermarsch). Jede Figur dauert einen für die Melodie kennzeichnenden Abschnitt (z. B. 16 Takte)
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Die vier Holzhacker schreiten um den in der Mitte stehenden herum (gegen den Uhrzeigersinn), wobei sie das Marschieren leicht betonen und mit den Armen mitschwingen.
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2 Tänzer bücken sich vor dem „Baum“ und schneiden an seinen Füßen, indem sie Kreuzhandfassung einnehmen (rechts über links) und eine Schneidebewegung (wie beim Strohschneider) ausführen, sodaß in jedem Takt zwei Mal hin und her gesägt wird. Die beiden anderen hacken zu seinen Fersen, wobei sie sich gebückt gegenüberstehen und die Hände hackend senken (ein Tänzer mit links, der andere mit rechts). Die Hände werden dabei sehr flach gehalten und die Finger durchgestreckt. Dem „Baum“ wenden die beiden ihre Seiten zu.
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Auf den letzten Takt wird der „Baum“, der sich ganz steif hält, flink umgelegt, sodaß der Tänzer auf dem Rücken zu liegen kommt.
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wie 1. Figur, jedoch liegt jetzt der „Baum“ auf dem Boden und wird so umschritten
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1. Tänzer: kniet sich auf das rechte Knie zu den Füßen des liegenden „Baumes“ und wendet ihm das Gesicht zu. Abwechselnd erfaßt er mit einer Hand die linke und rechte Fußspitze des „Baumes“, hebt den Fuß leicht vom Boden und läßt ihn im Takt der Musik fallen (mit der linken Hand erfaßt er den rechten Fuß und umgekehrt).
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3. Tänzer: stellt sich mit leicht gespreizten Beinen zum Kopf des „Baumes“, neigt sich zu ihm herab und hackt mit den Händen abwechselnd links und rechts knapp am Gesicht des „Baumes“ abwärts vorbei. Dabei werden die Hände nicht sehr hoch vom Boden weggehoben.
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Die Anzahl der Wiederholungen ist von den Musikanten abhängig. Wenn die 4. Figur zum letzten Mal getanzt wird, so wird beim letzten Takt der „Baum“ rasch aufgestellt.
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=== 7. Figur ===
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Schreiten wie zu Beginn, jedoch schreitet jetzt auch der fünfte Tänzer mit im Kreis.
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== Quellen ==
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* Aufgezeichnet von Karl Haiding und Walther Langer in Loipersdorf (1935).
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* Harald Dreo, Volkstänze aus dem Burgenland, Burgenländisches Volksliedwerk, 1977.
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* [http://www.volkstanzverband-burgenland.at/ Volkstanz im Burgenland]
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== CD ==
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* [[Volkstänze aus dem Burgenland]]
  
 
== Video ==
 
== Video ==

Version vom 25. Februar 2010, 15:18 Uhr

Burschentanz aus Loipersdorf

Anfangsstellung

5 Burschen, einer stellt den Baum dar (steht in der Mitte der Tanzfläche), die anderen sind die Holzhacker

Fassung

Die Holzhacker haben ihre Arme spitzwinkelig abgebogen, die Hände zu Fäusten geballt

Tanzbeschreibung

Es wird nach einer Marschmelodie getanzt, die beliebig ausgewählt werden kann (z. B. Holzhackermarsch). Jede Figur dauert einen für die Melodie kennzeichnenden Abschnitt (z. B. 16 Takte)

1. Figur

Die vier Holzhacker schreiten um den in der Mitte stehenden herum (gegen den Uhrzeigersinn), wobei sie das Marschieren leicht betonen und mit den Armen mitschwingen.

2. Figur

2 Tänzer bücken sich vor dem „Baum“ und schneiden an seinen Füßen, indem sie Kreuzhandfassung einnehmen (rechts über links) und eine Schneidebewegung (wie beim Strohschneider) ausführen, sodaß in jedem Takt zwei Mal hin und her gesägt wird. Die beiden anderen hacken zu seinen Fersen, wobei sie sich gebückt gegenüberstehen und die Hände hackend senken (ein Tänzer mit links, der andere mit rechts). Die Hände werden dabei sehr flach gehalten und die Finger durchgestreckt. Dem „Baum“ wenden die beiden ihre Seiten zu.

Auf den letzten Takt wird der „Baum“, der sich ganz steif hält, flink umgelegt, sodaß der Tänzer auf dem Rücken zu liegen kommt.

3. Figur

wie 1. Figur, jedoch liegt jetzt der „Baum“ auf dem Boden und wird so umschritten

4. Figur

1. Tänzer: kniet sich auf das rechte Knie zu den Füßen des liegenden „Baumes“ und wendet ihm das Gesicht zu. Abwechselnd erfaßt er mit einer Hand die linke und rechte Fußspitze des „Baumes“, hebt den Fuß leicht vom Boden und läßt ihn im Takt der Musik fallen (mit der linken Hand erfaßt er den rechten Fuß und umgekehrt).

2. + 4. Tänzer: knien sich rechts und links vom „Baum“ nieder, beugen sich über ihn und vollführen über seiner Mitte quer die Schneidebewegung wie in der 2. Figur.

3. Tänzer: stellt sich mit leicht gespreizten Beinen zum Kopf des „Baumes“, neigt sich zu ihm herab und hackt mit den Händen abwechselnd links und rechts knapp am Gesicht des „Baumes“ abwärts vorbei. Dabei werden die Hände nicht sehr hoch vom Boden weggehoben.

5. Figur

wie 3. Figur

6. Figur

wie 4. Figur

Die Anzahl der Wiederholungen ist von den Musikanten abhängig. Wenn die 4. Figur zum letzten Mal getanzt wird, so wird beim letzten Takt der „Baum“ rasch aufgestellt.

7. Figur

Schreiten wie zu Beginn, jedoch schreitet jetzt auch der fünfte Tänzer mit im Kreis.

Quellen

  • Aufgezeichnet von Karl Haiding und Walther Langer in Loipersdorf (1935).
  • Harald Dreo, Volkstänze aus dem Burgenland, Burgenländisches Volksliedwerk, 1977.
  • Volkstanz im Burgenland

CD

Video