Gschlööfter: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Juni 2014, 17:07 Uhr
Auch 'Der Gschlööfte', Rosenwalzer, Schlüpfwalzer aus Schruns im Montafoner Tal in Vorarlberg
Ausgangsstellung
Dreiertanz, 1 Tänzer und 2 Tänzerinnen nebeneinander, Tänzer in der Mitte, Gesicht in Tanzrichtung, die benachbarten Hände gefasst. Der Tänzer hält die Hände der Tänzerinnen ungefähr in Schulterhöhe, Handrücken der Tänzerinnen oben, die Ellbogen sind abgebeugt, so dass die drei ziemlich nahe aneinander stehen.
1. Teil
Takt 1-8: Zuerst tanzt die rechte Tänzerin vor dem Burschen vorbei rücklings durch das Tor, das durch die erhobenen Innenarme von Tänzer und linker Tänzerin gebildet wird, worauf ihr der Tänzer durch eine Drehung nach links nachfolgt.
Takt 9-16: Die linke Tänzerin tanzt ebenso durch das rechte Tor.
Dabei ist zu beachten: alle drei Tänzer bewegen sich, zuerst links ausschreitend, fortlaufend im Walzerschritt vorwärts. Die durch das Tor tanzende Tänzerin hat ihr Gesicht stets dem Tänzer zugewendet, der, wie bei jedem Tanz, die Führung hat.
Da sich diese Figur in 8 Takten abwickelt, ist es ratsam, die ersten zwei Takte geradeaus vorzugehen und erst im 3. Takt zum Durchgang anzusetzen. Die sich geradeaus fortbewegende Tänzerin hat den kürzesten Weg zurückzulegen und muss daher kleinste Schritt machen, um in der Reihe zu bleiben. Beim Passieren des Tores wird nicht gebückt oder der Kopf eingezogen, ein etwaiges Anstoßen wird durch Beugen der Knie vermieden.
2. Teil
Wie 1. Teil. Wenn aber die Tänzerin vor Betreten des "Tores" dem Tänzer gegenübersteht, dreht sie sich vor dem Tänzer einmal links herum, worauf sie das Tor passiert. Da diese Figur mehr zeit beansprucht, empfiehlt es sich, hier schon bei Takt 1 mit dem Einschwenken zu beginnen.
3. Teil
Wie 1. Teil. Jedoch macht der Tänzer beiläufig zu Beginn des 3. bzw. 11. Taktes, im Augenblick der Gegenüberstellung, einen leichten Kniefall (rasch hinunter, langsam hinauf) auf das rechte Knie.
Jeder Teil wird einmal wiederholt, nach Wiederholung des 3. Teiles wird einmal der 2. und einmal der 1. Teil getanzt, womit der Gschlööfte schließt.
Quelle
- Österreichische Volkstänze, Erster Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1945
- Vorarlberger Volkstänze, Edy Hofer, Vorarlberger Landestrachtenverband, 1971.
- Gibele Gäbele Tanzbuch
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
- Siehe auch Tanzbeschreibung auf Volkstanzkreis Freising
Zur Melodie-Aufzeichnung
Der Gschlööfte wurde 1925 von Prof. August Schmitt in Schruns aufgezeichnet und zur Melodie "I bitt, Herr Hauptmann" getanzt. Diese Melodie wurde damals schon zum Fürizwänger verwendet. Da dies auch keine alemannische Melodie ist, wählte Prof. Schmitt aus seiner Sammlung einen Walzer aus Runkelin bei Bludenz ("Walzer Damen") als Kennmelodie für diesen Tanz. Erstmals veröffentlicht wurde der Gschlööfte mit der Walzer-Damen-Melodie lang vor dem 2. Weltkrieg von Raimund Zoder im Heft "Altösterreichische Volkstänze, zweiter Teil".
Die Walzer-Damen-Melodie gelangte dann irgendwie nach Kärnten und in die Steiermark und wurde dort für den Familienwalzer verwendet, der in der Steiermark Rosenwalzer genannt wird.
Dann gelangte die Walzer-Damen-Melodie mit dem Namen Rosenwalzer ins Niederösterreichische Waldviertel und bekam dort neue Tanzfiguren, und zwar wurde ein aus Kärnten stammender Marschierboarischer zu dieser Melodie adaptiert und später in zwei Variationen als Rosenwalzer überliefert.
Noten
CD
Videos
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