Kategorie:Wechselhupftanz

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Hier ist eine alphabetische Übersicht von Wechselhupftänzen.

Ursprung

Wechselhupftänze waren ursprünglich Fruchtbarkeitstänze der Frauen. Restformen dieses Frauentanzes haben sich bis ins 20. Jahrhundert erhalten. Bilder von Pieter Breughel d.Ä aus dem 16. Jahrhundert zeigen aber schon den Wechselhupf als Paartanz. Es gab ihn in allen deutschen Sprachinseln des Ostens, die ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden sind, er war also schon vor der Besiedlung dieser Sprachinseln allgemein bekannt. Es gab ihn aber im gesamten deutschen Sprachgebiet und darüber hinaus in fast ganz Europa.

Der Volkstanzforscher Hans von der Au wies nach, dass die Wechselhupfbewegung in alten Zeiten fruchtbarkeitsfördernde Bedeutung hatte. In vielen Landschaften ist diese Bewegung durch einen einfachen Tupftritt ersetzt. Dabei ist nicht mehr festzustellen, ob man eine Entwertung der bedeutungsvollen Bewegung im geselligen Tanz vermeiden oder eine kräftesparerende Bewegung einführen wollte (Karl Horak)

Verbreitung

Der Strohschneider war im gesamten deutschsprachigen Raum (Hallescher Stiefelgalopp) und darüber hinaus in großen Teilen Europas bekannt. Ein ähnlicher Tanz mit den gleichen Wurzeln ist das Hiatamadl. In Slowenien tanzt man auf ähnliche Melodien eine Form ähnlich der frz. La Soyotte bzw. der spanischen (südamerikanischen) "La Raspa".

Untergruppen

In Österreich werden zwei Hauptgruppen unterschieden:

Beispiel Strohschneider aus Krumbach

Verbreitet vor allem im Osten Österreichs.

Verbreitet vor allem im Westen Österreichs.

    • Typ A, 4 Takte, zwei Tupftritte und zwei Drehungen
Beispiel Hiatamadl
    • Typ B, 8 Takte Tupftritte und 8 Takte Drehungen
Beispiel Hiatamadl aus der Steiermark

Es gibt keinen Ort in Österreich, an dem beide Formen (Strohschneider und Hiatamadl) gleichzeitig aufgezeichnet wurden.

Herkunft des Hiatamadl-Liedes

  • Das Hüatamadl, ein Blick auf eine populären Volkstanz, von Hans Jörg Brenner, in Der Heimatpfleger, Seite 8 ff.

Video

Erlebnistag mit Franz Wolf im Freilichtmuseum Stübung bei Graz, 2015

Eine slowenische Form des Strohschneiders ist im obigen Video als dritter Tanz von 1:58 bis 2:44 zu sehen.