Schwarzer Falke

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The Black Hawk Waltz, Volkstanz aus Nordamerika nach einer Melodie von Mary Walsh, Boston 1877.

Ausgangsstellung

Beliebig viele Paare in normaler Rundtanzfassung auf der Kreisbahn, er mit dem Rücken zur Kreismitte. Die Musik ist im 3/4 Takt. Keine Tanzbewegung während der musikalischen Einleitung.

Tanzbeschreibung

Figur 1, Nachstellschritte und gemeinsame Drehung gegen den Uhrzeigersinn

Takt 1: In normaler Rundtanzfassung macht der Tänzer in der ersten Zählzeit mit dem linken Fuß einen Schritt vorwärts, die Tänzerin gleichzeitig mit dem rechten Fuß einen Schritt rückwärts. In der dritten Zählzeit werden die anderen Füße, sein rechter und ihr linker, beigestellt und das Gewicht auf sie verlagert (Nachstellschritt).

Takt 2: Er macht in der ersten Zählzeit mit dem linken Fuß einen Schritt rückwärts, die Tänzerin gleichzeitig mit dem rechten Fuß einen Schritt vorwärts. In der dritten Zählzeit werden die anderen Füße beigestellt und das Gewicht auf sie verlagert.

Takt 3-4: Mit zwei Walzerschritten, er beginnt mit dem linken Fuß nach schräg links vorwärts, sie mit dem rechten nach schräg rechts rückwärts, machen die Tanzenden eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn um die Paarachse. Am Ende von Takt 4 steht er auf dem Außenplatz, Front nach kreisinnen und dem Gewicht auf dem rechten Fuß. Die Tänzerin hat das Gewicht auf den linken Fuß und steht auf dem Innenplatz, Front nach kreisaußen. Die normale Rundtanzhaltung wird bis zum Ende der ersten Figur beibehalten.

Takt 5-16: Die Nachstellschritte nach kreisaußen und kreisinnen und die gemeinsame halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn werden noch dreimal wiederholt, also insgesamt viermal ausgeführt.

Am Ende von Takt 16 nehmen die Paare Beidhandfassung ein: Er fasst mit der linken Hand die rechte und mit der rechten die linke Hand der Tänzerin. Der Abstand zwischen beiden wird etwas vergrößert, sodass die Arme fast gestreckt sind. Die Hände werden dicht nebeneinander gehalten. Der Tänzer steht mit der Front nach kreisaußen.

Figur 2, Kreuzende Schritte und Schlusstupf, beides gegen und in Tanzrichtung

Takt 1: In der ersten Zählzeit dreht sich der Tänzer auf dem rechten Fuß, nicht ganz eine viertel Drehung im Uhrzeigersinn und stellt dabei seinen linken Fuß, den rechten vorne kreuzend, schräg rechts vor den rechten Fuß und verlagert sein Gewicht auf ihn.

Die Tänzerin macht die gegengleiche Bewegung: Sie dreht sich auf dem linken Fuß nicht ganz eine viertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn und stellt dabei ihren rechten Fuß, den linken vorne kreuzend, schräg links vor ihren linken Fuß und verlagert ihr Gewicht auf ihn. Die gefassten Hände werden etwas mitgeführt und nebeneinander gehalten. Damit das gelingt, darf der Abstand der Tanzenden zu Beginn nicht zu groß gewesen sein.

In der zweiten und dritten Zählzeit verharren die Tanzenden in dieser Haltung.

Takt 2: In der ersten Zählzeit dreht sich der Tänzer auf dem Standbein, also auf dem linken Fuß, gegen den Uhrzeigersinn zurück und stellt seinen rechten Fuß, den linken vorne kreuzend, schräg links vor den linken Fuß und verlagert sein Gewicht auf ihn. Die gefassten Hände werden etwas mitgeführt. Die Tänzerin macht die gegengleiche Bewegung. In der zweiten und dritten Zählzeit gibt es keine Tanzbewegung.

Takt 3: In der ersten Zählzeit machen Tänzer und Tänzerin wieder einen kreuzenden Drehschritt mit Gewichtsverlagerung, wie im Takt 1 beschrieben. Er steht dann auf dem linken, sie auf dem rechten Bein.

In der zweiten Zählzeit stellt der Tänzer seinen rechten, die Tänzerin ihren linken Fuß mit Gewichtsübertragung etwa eine Fußlänge weit gegen Tanzrichtung (er also nach rechts, sie nach links).

In der dritten Zählzeit stellt er seinen linken, sie ihren rechten Fuß, jeweils hinter dem anderen kreuzend, etwa eine Fußlänge weit gegen Tanzrichtung und überträgt das Körpergewicht auf ihn.

Takt 4: In der ersten Zählzeit stellt der Tänzer seinen rechten Fuß nach rechts, also gegen Tanzrichtung, und tupft in einiger Entfernung vom linken Fuß mit der rechten Fußspitze auf den Boden, das Gewicht bleibt auf dem linken Fuß. Die Tänzerin macht die gegengleiche Bewegung.

In der zweiten und dritten Zählzeit verharren beide in dieser Haltung: Er steht auf dem linken, hat das rechte Bein gegen Tanzrichtung gestreckt und die rechte Fußspitze auf den Boden gestellt; sie steht auf dem rechten, hat das linke Bein gegen Tanzrichtung gestreckt und die linke Fußspitze auf den Boden gestellt.

Takt 5-8: In den folgenden vier Takten machen die Tanzenden kreuzende Schritte und Schlusstupf in Tanzrichtung, gegengleich zu den Bewegungen in den ersten vier Takten der zweiten Figur: Alle Burschen machen erst drei kreuzende Drehschritte am Ort, stellen erst den linken und dann den rechten Fuß in Tanzrichtung aus (der rechte Fuß kreuzt hinter dem linken), und tupfen dann mit der linken Fußspitze in einiger Entfernung links von Standbein auf den Boden. Das Dirndl macht die zum Burschen gegengleiche Beinbewegung.

Takt 9-16: Die kreuzenden Schritte und der Schlusstupf gegen und in Tanzrichtung werden wiederholt, wie in den Takten 1-8 beschrieben.

Am Ende von Takt 16 nehmen die Tanzenden die normale Rundtanzfassung auf der Kreisbahn ein, er mit dem Rücken zur Kreismitte.

Damit ist ein Durchgang des Tanzes beendet. Je nach Musik wird der Schwarze Falke drei- oder viermal nacheinander durchgetanzt.

Herkunft laut Walter Bucksch

Unter dem Namen "Black Hawk Waltz" oder auch nur "Black Hawk" (Schwarzer Falke) findet man im Internet viele Einträge, die auf einen Walzer oder die Noten dazu hinweisen. Es gibt auch Seiten ("YouTube"), die es ermöglichen, Audio-Dateien dieses Walzers anzuhören, jedoch habe ich nur eine von vieren gefunden, die in etwa die Melodie so spielt, wie sie bei uns für den Tanz benutzt wird. Vom Rhythmus her sind alle Musikbeispiele Walzerrundtänze, die auf der Kreisbahn oder in Reihen getanzt werden. Über die Herkunft bzw. Entstehung des Schwarzen Falkens habe ich (bisher) nichts in Erfahrung bringen können, außer dass ein Tanz dieses Namens in Nordamerika zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts allgemein bekannt gewesen sein muss. Ob es sich hierbei aber um einen Walzer handelte, der in Rundtanzfassung getanzt wurde, oder um eine frühe Form von "Square Dance", weiß ich nicht. Man kann im Internet auch Noten dieses Tanzes in der Nationalbibliothek von Australien finden, was wohl bedeutet, dass der Schwarze Falke nicht nur in Nordamerika bekannt ist.

Ich habe diesen Tanz in einem Seminar bei Ingeborg Heinrichsen im Frühjahr 2008 kennengelernt. Die nachfolgende Beschreibung basiert auf eigenen Beobachtungen während dieses Seminars und auf einer Beschreibung, die ich einige Zeit später von einem Tanzleiter erhielt.

Quellen

Noten

Videos

In Österreich übliche Version

Mehrere in USA übliche Variationen.

Einige in USA übliche Variationen.