Polsterltanz

Allgemein:

Tanzbeschreibung: Gemeinsamer Tanz

Ausgangsstellung:

Großer Kreis; ein überzähliger Tänzer im Kreis, ein Polsterl in der Hand haltend.

Ausführung:

1. Teil:

Der Kreis geht nach rechts, der Tänzer im Kreis links. Während des Herumgehens sucht dieser sich eine Tänzerin aus, der er das Polsterl vor die Füße wirft. Sie muß nun trachten, sich schnell draufzuknien, damit der Tänzer ihr das Polsterl nicht wieder wegziehen kann. Dann küssen sie einander.

2. Teil:

Geschlossene Fassung, Walzerrundtanz des Paares. Der Tänzer scheidet nach dem Rundtanz aus, die Tänzerin geht nun im Kreis. Der Tanz beginnt von vorne, bis ein Tänzer übrigbleibt. Der wird ausgelacht oder mit einem Besen ausgekehrt.

Der Polsterltanz wird fast in jedem Ort unseres Landes getanzt. Die vorliegende Aufzeichnung stammt aus Großhöflein und wurde von Andeas Leeb dem Verfasser mitgeteilt. Sie unterscheidet sich aber kaum von den Aufzeichnungen aus Harkau, Neustift bei Schlaining, Unterschützen, Riedlingsdorf, Wolfau, Bichenschachen, Aschau und Loipersdorf. Die Mehrzahl der Aufzeichnungen weisen im Rundtanz einen ungeraden Takt auf, nur wenige zeigen Polkarundtanz.

Karl Haiding bemerkt zur Aufzeichnung in Neustift b. Schlaining (1933-1935): " ... Der in der Mitte befindliche Tänzer (Tänzerin) hat die Augen verbunden. Das Mädchen (der Bursch), dem er am nächsten den Polster hinwirft, kniet darauf zu ihm nieder, zum Küssen. Jeder Bursche, der daran war und austritt, muß auf einem Teller Geld für die Musikanten legen, der letzte wird ausgekehrt, nach anderen Angaben das letzte Mädchen. ... Nach der Angabe des Musikanten Michel wurde früher dazu gesungen:

"Wer ma mei Gansal stühlt,
Dås is a Diab.
Und wer ma´s wieda bringt,
Den håb i liab´."

(s. Quellennachweis)

Quelle: Harald Dreo, Volkstänze aus dem Burgenland, Burgenländisches Volksliedwerk, 1977.


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