MIDI Rheinländer aus dem Traisental MIDI Rheinländer aus dem Traisental Rheinländer aus dem Traisental - Video Rheinländer aus dem Traisental
(Lilienfeld, Marktl)

Ausgangsstellung:

Die Tanzenden stehen hintereinander (abwechselnd Tänzerin, Tänzer, Tänzerin, Tänzer, usw.) in einer Schlange (Flankenreihe). Jeweils ruht die linke Hand auf der linken Schulter und die rechte Hand auf der rechten Schulter des Vorantanzenden. Der Tanz wird von einer Tänzerin angeführt, die sich in der Tanzrichtung auf die Tanzfläche bewegt und versucht, den Kreis zu schließen, sobald sich eine genügend große Anzahl von Tanzpaaren angeschlossen haben.

Ausführung:

Takt 1: Alle bewegen sich links beginnend mit zwei Gehschritten schräg nach links vor.

Takt 2: Nun werden  zwei Gehschritte schräg nach rechts vor ausgeführt. Es ist zu achten, daß während des 1. Viertels des 2. Taktes auf dem rechten Fuß die Drehung gemacht und gleichzeitig mit dem linken Fuß zu gehen begonnen wird.

Takt 3: Auf das 1. Achtel des 3. Taktes wird der linke Fuß auf die Ferse leicht schräg vorgestellt. Auf das 2. Achtel wird der linke Fuß wieder beigestellt. Auf das 3. Achtel und 4. Achtel wird dasselbe mit dem rechten Fuß ausgeführt.

Takt 4: Auf das 1. Achtel des 4. Taktes wird wieder der linke Fuß auf die Ferse schräg vor gesetzt. Im 2. Achtel wird der linke Fuß zurück gestellt und in einer Bewegung der rechte Fuß nach hinten genommen, wo er auf das 3. Achtel betont auf die Spitze gestellt wird. Auf das 4. Achtel wird der rechte Fuß an den Platz des linken gestellt (umgesprungen), wobei der linke Fuß gleichzeitig nach vorne leicht angehoben wird.

Takt 5-8: Nun wiederholt sich Takt 1-4

Dieser Tanz ist auch als Traisentaler Schottisch bekannt.

Die Tanzform wurde von Florian Lackinger (unserem Ehrenobmann und Spielmann) aus Lilienfeld 1970 der NÖ Heimatpflege mitgeteilt. Unser Florian hat diesen Tanz noch nach dem 2. Weltkrieg auf Tanzfesten gesehen. Die Tänzerin begann immer allein und nach und nach bildete sich eine lange Kette mit allen anderen Tänzern und auch Zusehern. 
Wir machen das jetzt so, daß wir diesen Tanz entweder als Auftanz auf die Bühne nehmen. Wir haben aber diesen Tanz auch etwas umchoreographiert, so daß die Tänzer/Innen paarweise mit hinter dem Rücken verschränkten Armen im Kreis in Tanzrichtung gehen. Laut dem Volkstanzbuch zeigt dieser Tanz eine verkümmerte Rheinländerfassung, wobei sie in eine Flankenreihe umgewandelt wurde.
Am häufigsten wurde früher die Melodie des "Reidinger Schottisch" oder des "Tulbinger Fensterltanzes" verwendet.
(Gewährsfrau Alexandra Renz)

Quelle: Berghold, Ludwig; Deutsch, Walter: Volkstänze aus Niederösterreich II; Niederösterreichische Heimatpflege, 1988


Last modified on June 17th, 1998

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