Riedlingsdorfer Landler

Allgemein:

Tanzbeschreibung: Paartanz

Ausgangsstellung:

Aufstellung zueinander, Tänzer in Tanzrichtung (siehe Aufstellung 2 c). Der linke Arm des Tänzers ist abgewinkelt, die Hand ruht an der linken Hüfte. Die Tänzerin streckt ihren rechten Arm durch den abgewinkelten linken ihres Partners und legt ihre Hand in seine. Die Finger sind wie zum Gebet verschränkt. Die anderen Arme wie bei der gewöhnlichen Fassung.

Ausführung:

Teil I:

16 Takte Ländlerrundtanz nach rechts oder links. (Melodie I, Takt 1-8 mit Wiederholung). Am Schluß Gegenüberstellung in Zweihandfassung, Tänzer mit Gesicht in Tanzrichtung.

Takt 9-16: Viermaliges Schurzen.

Takt 1-8: (Da Capo): Zurückdrehen zur Gegenüberstellung, Zweihandfassung, Joch.

Kadenz: Gegenüberstellung, Zweihandfassung. Armschwingen nach unten, dabei dreht sich das Paar langsam so, daß der Tänzer in die Innenseite des Kreises zu stehen kommt.

Teil II:

16 Takte Walgen (Melodie II, Takt 1-8 mit Wiederholung)

Takt 1-8: (Da Capo): bis Ende der Kadenz: Wickeln.

Teil III:

Takt 9-16: Necken. Die Drehung nach dem Necken erfolgt auf Takt 16, danach:

Takt 1-8: (Da Capo): Tänzerin tanzt wie beim Necken noch einmal um den Tänzer.

Kadenz: Ländlerrundtanz, Fassung wie beim Anfang des Ländlers.

Die vorliegende Form des Riedlingsdorfer Landlers zeichnete Karl Gradwohl von Hella Stubenvoll in Riedlingsdorf bei Pinkafeld auf. Er ist in seiner schlichten Vornehmheit der schönste Figurentanz uneres Landes, dürfte aber eine Kombination mehrerer "Wickler" aus Riedlingsdorf sein. Karl Haiding ("Wickeln .. so wird das Ländler-Tanzen hier und in der Umgebung genannt ..") konnte 1934 bis 1935 in Riedlingsdorf gemeinsam mit Friedl Beyer und Walther Langer drei verschiedene Wicklerformen feststellen:

1. Armschwingen, Joch, Dirndldrehen, Rundtanz.

Gewährsmann: Herr Zapfl, "... der den Wickler von seinem Großvater, einem guten Musikanten, erlernt hat." (Haiding)

2. Schurzen, Nachpaschen, Rundtanz

Gewährsmann: Samuel Bruckner (Haiding)

3. Rundtanz, Joch, Walgen, Fensterl, Schurzen, Nachpaschen, Rundtanz.

Gewährsmännin: Frau Steger (Haiding). Nach ihrer Meinung ist die Form uralt, war aber schon um 1890 nicht mehr allgemein in Übung.

Quelle: Harald Dreo, Volkstänze aus dem Burgenland, Burgenländisches Volksliedwerk, 1977.


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