Spinnradl

Ausgangsstellung:

2 Tänzerinnen stehen knapp hinter dem Tänzer und fassen ihre inneren Hände. Der Tänzer steht in der Mitte vor den Tänzerinnen und faßt ihre äußeren Hände bei gestreckten Armen in Hüfthöhe. Blick in Tanzrichtung.

Ausführung:

I. Teil Takt 1-8: Die Dreiergruppe geht im getretenen Dreierschritt, mit den linken Füßen beginnend und den jeweiligen 1. Taktteil leicht betonend, in Tanzrichtung. Der Tänzer kann dabei leicht abwechselnd zur linken und rechten Tänzerin zurückblicken.

II. Teil Takt 1: Der Tänzer zieht die Tänzerinnen sanft nach vor und schlüpft, mit gebeugtem Oberkörper nach rückwärts unter den gefaßten Armen der Tänzerinnen durch, worauf die rechte Tänzerin eine ganze Drehung linksherum als Vorbereitung zum Durchschlüpfen (Hände werden dabei nicht über den Kopf gehoben) ausführt.

Takt 2: Die rechte Tänzerin schlüpft nun nach rückwärts zwischen Tänzer und Tänzerin durch, während die linke Tänzerin sich nach rechts auszudrehen beginnt. Gleichzeitig bewegt sich der Tänzer an der rechten Tänzerin gegen den Uhrzeigersinn nach vor.

Takt 3: Die linke Tänzerin vollendet das Ausdrehen, auch der Tänzer ist nun vor den Tänzerinnen eingelangt und dreht sich nach links aus, sodaß die Ausgangsstellung wieder hergestellt ist.

Takt 4-6: Wie II 1-3

Takt 7-8: Nun folgen 3 Gehschritte in Tanzrichtung mit anschließendem beidbeinigen, federnden Schlußsprung im 8. Takt.

III. Teil

Takt 1-8: Wiederholung der Wickelfigur, worauf wieder mit dem Vorwärtsgehen begonnen wird.

Zur Ausführung:

Die Dreiergruppe bewegt sich ständig - auch beim Durchschlüpfen, das immer im 1. Taktviertel erfolgt - in Tanzrichtung weiter. Beim "Durchschlüpfen" und "Radeln" bleibt das Dreigespann nahe beisammen, wobei die Hände weder über den Kopf gehoben werden noch sich die Tanzenden zusammenkauern. Alle Bewegungen im Teil II sind fließend und abgerundet auszuführen. Diese Sonderform des Spinnradls hat Hermann Derschmidt 1924 in Klaffer, OÖ, aufgezeichnet. Siehe "Spinnradl - Unser Tanzbuch", 1. Folge.

Quelle: Volkstanzmappe, Fritz Frank