MIDI Schustertanz (Theßtal/Nordmähren) Schustertanz
(Theßtal/Nordmähren)

Mäßig

Ausgangsstellung:

Paartanz im Kreise oder in der Reihe. Aufstellung zueinander (Burschen innen)

Ausführung:

Teil I

Takt 1-8: Zu Beginn des Tanzes kniet sich der Bursch auf das rechte Knie, das Mädchen setzt, während es die Worte singt, ihren rechten Fuß auf das linke Knie des Burschen, der die Gesten des Schuhflickens macht (Mit dem Pfriem Löcher bohren, den Schusterdraht durchziehen, hämmern usw.).

Teil II

Takt 9 - 12: Der Bursch steht auf. Beide nahmen gewöhnliche Fassung und laufen im hüpfenden Nachstellschritt in der Richtung des Kreises oder in der Reihe vor (auf jeden Takt fallen zwei Nachstellschritte).

Takt 13 bis Schluß: Die Tanzenden laufen im hüpfenden Nachstellschritt in die entgegengesetzte Richtung.

Der folgende Teil pflegt an manchen Orten des Theßtales diesem Schustertanz vorgestellt zu werden:

Teil I

Takt 1 - 4: Die Tanzenden lassen die zur Faust geballten Hände umeinader kreisen (Wickeln).

Takt 5 - 6: Die Arme werden in jedem Takte einmal jäh auseinander gebreitet (Reißen).

Takt 7: Die Tanzenden schlagen die geballten Hände zweimal von oben nach unter zusammen (Hauen).

Takt 8: Die Tanzenden schlagen die geballten Hände einmal von oben nach unten zusammen. Wiederholung ebenso.

Teil II

Die Tanzenden nehmen Fassung zum Wirbeln.

Takt 9 - 12: Wirbeln nach vorwärts.

Takt 13 bis Schluß: Wirbeln nach rückwärts.

Liedtext:

Ach lieber Schuster du,
flick du mir meine Schuh,
die Schuh die sind entzwei,
der Schuster macht sie neu.

Wer weiß wie das noch werden wird,
wer weiß wie das noch wird.
Wer weiß wer mich noch nehmen wird
wer weiß, wer mich noch nimmt.

In manchen Orten des Theßtales wird der folgende Teil dem eigentlichen Schustertanz vorangestellt:

Ja so wickeln wir, ja so wickeln wir, reißen, reißen, haun, haun, haun.
Lustig ist die Schusterein,
Schuster singt sein Lied dabei.
Singt sein Lied nur immerzu, bis das Bandl reißt am Schuh.

Schustertänze gibt es vielen, der hier angefügte war früher wie der vorhergehende Tanz weit verbreitet. Da er zu den einfacheren Tänzen gehört, kann man ihn auch als Kindertanz verwenden

Quelle: Fladerer, Oswald: Die Sudentendeutschen Volkstänze 1; Kassel, Bärenreiter, 1928


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