Neppendorfer Landler

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Neppendorf, deutsche Sprachinsel in Siebenbürgen

Ausgangsstellung

Paartanz, im Stirnkreis zueinander, Tänzer innen. Rechte Hände gefasst.

Tanzbeschreibung

Eingang

Takt 1: Schwingen der gefassten Hände in die Tanzrichtung.

Takt 2: Schwingen der gefassten Hände gegen die Tanzrichtung.

Takt 3-4: Der Tänzer stampft viermal auf.

Tanz

Takt 1-8: Der Tänzer tanzt mit Dreierschritten einmal rechts um die Tänzerin, die sich unter den gefassten und erhobenen Händen viermal links umdreht. Nachdem der Tänzer beim 8. Takt wieder seinen Ausgangsplatz erreicht hat, werden die gefassten Hände gesenkt und einmal gegen die Tanzrichtung geschwungen.

Takt 9-10: Der Tänzer bleibt nun auf seinem Platz und dreht die Tänzerin einmal unter den kurz erhobenen rechten Händen rechts.

Takt 11-12: Der Tänzer dreht sich einmal links, wobei er sich - mit dem Rücken voran - unter den gefassten Rechten durchbückt.

Takt 13-16: Wie Takt 9-12,

Takt 17-24: Aufstellung im Flankenkreis nebeneinander, Tänzer innen Rheinländerfassung. Gehen im Tanzkreis mit Dreierschritten.

Takt 25-26: Beide drehen sich - der Tänzer nach links, die Tänzerin nach rechts - unter den gefassten und erhobenen Händen einmal durch.

Takt 27-32: Die Bewegungen der Takte 25-26 werden dreimal wiederholt. Es ist darauf zu achten, dass die Partner sich gegenseitig das Gesicht und den Rücken zuwenden.

Takt 33: Der Tänzer löst die Fassung und springt beidbeinig ein wenig gegen die Kreismitte.

Takt 34-36: Die Tänzerin ergreift mit ihrer Rechten die rechte Hand des Tänzers und geht rechts um den Tänzer, der sich langsam mit kurzen Dreierschritten in der Tanzrichtung weiterbewegt.

Takt 37-40: Aufstellung gegeneinander, rechte Schulter an rechter Schulter. Zweihandfassung: linke Arme gebeugt, rechte gestreckt. Einmal rechts umeinander tanzen.

Takt 42-48: Walzer-Rundtanz. Fassung: Die Linke des Tänzers und die Rechte der Tänzerin fassen einander am Unterarm. Die anderen gefassten Hände liegen an der linken Hüfte der Tänzerin.

Zum Tanz

Der Name Landler bedeutet nicht Ländler, sondern leitet sich von der ursprünglichen Herkunft des Tanzes aus dem Landl ab, dem Kernland Oberösterreichs.

In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es in Siebenbürgen keine verbindliche Reihenfolge der Figuren zum "Neppendorfer Landler"; die Tänzer konnten sie frei wählen. Bei der Übernahme in die Volkstanzpflege stellte Karl Horak eine Auswahl der Figuren zu einer festen Reihenfolge zusammen.

Horak schreibt: Die siebenbürgischen "Landler" haben aus ihrer alpenländischen Heimat auch den Volkstanz mitgebracht und bewahrt. Allerdings sind im Laufe der Zeit manche Figuren geschwunden. Im Sommer 1938 in Neppendorf gesehen.

Berghold schreibt: In dieser Form wurde der Tanz von der Landsmannschaft der „Siebenbürger Sachsen in Wien“ gepflegt (1967). Die Aufzeichnung weicht in einigen Punkten von der Beschreibung Karl Horaks (Volkstänze aus dem Karpatenraum) aus dem Jahre 1961 ab. Der Tanz selbst wurde im Sommer 1938 in Neppendorf bei den „Landlern“ (Auswanderer aus Oberösterreich) gesehen. Neppendorf (Turnişor) war früher ein eigenes Dorf, heute ist es in die Stadt Hermannstadt (Sibiu) eingemeindet.

Quellen

CD

Noten

Videos

Siebenbürgische Volkstanzgruppe aus Vöcklabruck

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