Schwedischer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. September 2018, 21:22 Uhr
Haxenschmeißer, Hausschlüsselwalzer, Schwedisch, Vogel hupf auf, Steiermark und ganz Österreich,
(Der Name Schwedischer ist eine Verballhornung von Schwäbischer (Tanz aus Schwaben).
Ausgangsstellung
Tänzerin rechts neben dem Tänzer, beide blicken in die Tanzrichtung. Die inneren Hände sind bei herabhängenden Armen gefasst.
Tanzbeschreibung
Takt 1: Tänzer und Tänzerin schreiten im 1.Viertel mit den äußeren Beinen aus und schwingen hierauf die inneren bei leicht vorgebeugten Knien schräg nach außen vor. In Verbindung mit diesem Vorschwingen hebt sich die Ferse des Standbeines, als Folge einer schwunghaften Entlastungsbewegung, vom Boden ab (Schwinghüpfschritt). Die gefassten Hände schwingen mäßig vor (Armschwingen).
Takt 2: Gegengleicher "Hüpfschwingschritt". Es schreiten also die inneren Beine aus, während die äußeren schräg nach innen vorschwingen. Die gefassten Hände werden rückgeschwungen.
Takt 3-4: Während der Tänzer, sich seiner Partnerin zuwendend, im 3. Takt einen Schwingschritt noch andeutet, im 4. Takt aber nur noch einen gewöhnlichen Walzerschritt auf der Stelle tritt, dreht er die Tänzerin mit seiner Rechten einmal nach rechts aus, worauf Rundtanzhaltung eingenommen wird.
Takt 5-8: Zwei Umdrehungen Rechtswalzer. Im 8. Takt muss die Rundtanzfassung gelöst werden und die wieder gefassten inneren Hände holen nach hinten zum kommenden Vorschwingen aus.
Zum Tanz
Die Tanzform des Schwedischen ist, teilweise unter anderen, mehr örtlichen Namen wie Haxenschmeißer, Hausschlüsselwalzer, Lustiger usw. in Österreich weit verbreitet. Auch im süd- und mitteldeutschen Raum ist er reichlich überliefer.
Oftmals ist der den Schwedischen kennzeichnende Hüpf-Schweingschritt, der wohl zu den Ur-Tanzbewegungen des Menschen zählt, auf alten Tanzdarstellungen, wie zum Beispiel auf dem Holzschnitt "Tanzende Bauern" von Hans Sebaldus Beham, 1535, zu sehen.
Im Namen hat sich wahrscheinlich eine Umdeutung vollzogen, denn ursprüngleich hieß er, wie aus der zusammenfassenden Darlegung von R.Zoder hervorgeht, sicherlich "Schwäbischer".
Aufzeichung von Herbert Lager 1947 nach Mitteilung von Viktor Hirzegger, volgo Schudl, Mauer, Musikant und Schilehrer in Klachau, Steiermark. Nach der Aussage dieses Gewährsmannes wurde die Fassung der inneren Hände nach dem Ausdrehen der Tänzerin in der Regel nicht gelöst. Dies tat man nur, "wenn man besonders lustig war". (Herbert Lager 1959).
Quelle
- Die Musik (1. Melodie) entstammt ursprünglich einem Walzer von Josef Lanner (Abendsterne, Joseph Lanner, op. 180, 1841).
- Aufgezeichnet 1924 in Arnreit von Volker Derschmidt
- Spinnradl, unser Tanzbuch, zweite Folge
- Tänze aus Oberösterreich (Buch)
- Österreichische Volkstänze, Dritter Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1955
- Österreichische Tänze, Unsere Grundformen, Herbert Lager und Hermann Derschmidt, Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, Wien - München, Seite 21.
- Das Wülzburg-Tanzheft, Oberösterreichische Volkstänze, Neue Folge, Hermann Jülg
- Bunte Tänze, Achter Band: Deutsche Volkstänze aus dem Böhmerwald, Ludwig Hoidn, 1930
- "Steirisch Tanzen", Volkstanzmappe Fritz Frank, Arge Volkstanz Steiermark 2008
- Volkstanzmappe A
- Bunte Tänze aus Österreich
- Tanzbuch "Volkstanz in Salzburg"
- www.Volkstanzkreis-Freising.de
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
Noten
Liedtexte
- Auf der Seite "Hausschlüsselwalzer" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt.
- auf taktvoll vokal PDF finden Sie weitere Liedtexte zu diesem Tanz.
CD
- Taktvoll vokal, gesungene Volkstänze
- Gibele Gäbele CD
- Steirisch Tanzen
- Tänze aus Kärnten
- Volkstanz in Salzburg
- Tänze aus Oberösterreich, CD 5
- Tänze aus Oberösterreich, CD 6
- Dellnhauser Tanzbodenlust
- Schwäbische Dänz II
- Volkstänze aus der Steiermark
- Aufg'spielt zum Tanz (Südtirol)
- Erwin Tessaro - Bairische Tänze
Grundtanz
Der Tanz gehört zu den Österreichischen Grundtänzen.
Siehe auch
Videos
Tanzkurs der Garde Bad Ischl 2.11.2007
Tanzmeister: Fritz Schodterer, Wolfgang Wallner
Harmonikaspieler: Fritz Hillbrand vulgo Toifl-Fritz (Goiserer Viergesang)
Private Aufnahme Andreas Podlaha und Barbara Konrad