Sellenger's Round: Unterschied zwischen den Versionen
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Lager schrieb: "''Diesen Tanz verdanken wir, wie viele andere heute wieder Wertschätzung findende englische „Country Dances“, dem Pionier englischer Tanzforschung Cecil Sharp, der zahlreiche Tänze, die schon John Playford in seinem „The English Dancing Master“ veröffentlicht hatte, der heutigen Zeit zugänglich gemacht hat. Unsere Große Runde erschien in der 4. Ausgabe von John Playfords Buch 1670 in London. Sie wurde u. a. von Georg Götsch und Rolf Gardiner in Kurzbeschreibung in: „Alte Kontratänze“ ins Deutsche übertragen, Wolfenbüttel 1953. Tanzfachleute haben in jüngster Zeit diesen Tanz durch Hinzunahme weiterer Figuren vergrößert. Wir aber haben die alte Form bevorzugt.''" | Lager schrieb: "''Diesen Tanz verdanken wir, wie viele andere heute wieder Wertschätzung findende englische „Country Dances“, dem Pionier englischer Tanzforschung Cecil Sharp, der zahlreiche Tänze, die schon John Playford in seinem „The English Dancing Master“ veröffentlicht hatte, der heutigen Zeit zugänglich gemacht hat. Unsere Große Runde erschien in der 4. Ausgabe von John Playfords Buch 1670 in London. Sie wurde u. a. von Georg Götsch und Rolf Gardiner in Kurzbeschreibung in: „Alte Kontratänze“ ins Deutsche übertragen, Wolfenbüttel 1953. Tanzfachleute haben in jüngster Zeit diesen Tanz durch Hinzunahme weiterer Figuren vergrößert. Wir aber haben die alte Form bevorzugt.''" | ||
* Erstveröffentlichung von Sellengers Round in "Round vor as many as will" | * Erstveröffentlichung von Sellengers Round in "Round vor as many as will" in"[http://www.izaak.unh.edu/nhltmd/indexes/dancingmaster/ The Dancing Master]" vonJohn Playford, bereits 1657. | ||
* "Country dance book", Cecil Sharp und George Butterworth, 1916. | * [https://round.soc.srcf.net/dances/cdb/cdb4/sellengers Sellenger's Round; or The Beginning of the World (Round for as many as will)] im "Country dance book", Cecil Sharp und George Butterworth, 1916. | ||
* "Alte Kontratänze": "Die große Runde", Georg Götsch und Rolf Gardiner, 1928. | * "Alte Kontratänze": "Die große Runde", Georg Götsch und Rolf Gardiner, 1928. | ||
* Karl Heinz Taubert, "Round" mit weiteren Strophen und einem Schluss. | * Karl Heinz Taubert, "Round" mit weiteren Strophen und einem Schluss. |
Version vom 28. Oktober 2018, 22:14 Uhr
Große Runde, Sellingers Round, The begining of the world
Ausgangsstellung
Beliebig viele Paare fassen zu einem Stirnkreis.
Tanzschritte
Gehschritt: Schrittfolgen immer rechts beginnen. Bei allen vierzähligen Schrittfolgen („Viererschritt") ist der 4. Schritt ein Beistellen des linken Fußes.
Zwiesprung seitwärts
Der Beschreibung liegen Takte zu je 6 Vierteln zu Grunde.
1. und 2. Taktviertel: Aus einem deutlichen Hochfedern durch Strecken des Sprung und Kniegelenkes des linken Beines im Auftakt, wobei der Fuß nur wenig oder gar nicht den Boden verlässt, Übertragung durch einen mäßig großen Seitschritt nach rechts. Sogleich wieder hochfedern mit dem rechten Bein und
3. Viertel: Heranführen des linken Fußes, der mit dem Ballen leicht neben dem rechten aufgesetzt wird.
4.-6. Viertel: Aufsetzen des rechten Fußes auf der gleichen Stelle und im 6. Viertel hochfedern des rechten Beines als Ansatz für den folgenden Seitschritt nach links.
Sinngemäß wie nach rechts wird der Sprung nach links ausgeführt.
Zwiesprung vorwärts
Sinngemäß wie beim Zwiesprung nach rechts und links zuerst, nach Abstoß vom linken Bein, mit dem rechten Bein leicht schräg rechts, dann mit dem linken leicht schräg links vorwärts.
Tanzbeschreibung
Großer Kreis
Takt 1-4: 8 seitliche Galoppschritte mit dem Uhrzeiger, Handfassung.
Takt 1-4 Wiederholung: 8 seitliche Galoppschritte gegen den Uhrzeiger. Zum Schluss Handfassung lösen. Zwiesprung
Takt 5-6: Rechts beginnend ein Zwiesprung vorwärts und, links beginnend ein zweiter Zwiesprung vorwärts gegen die Kreismitte.
Takt 7-8: Zum Kreis gefasst, 1 Viererschritt rückwärts zu den Ausgangsplätzen.
Takt 9-12: Die Handfassung wird gelöst, die Partner drehen sich zueinander und machen voreinander einen Zwiesprung nach rechts, sodann einen nach links, worauf sie sich in Einzeldrehung, rechts ausschreitend, mit 4 Schritten einmal mit dem Uhrzeiger um die eigene Achse drehen.
Takt 5-12 Wiederholung: Zwiesprung wie Takt 5-12
Viererschritt
Takt 1-4: Hände zum Stirnkreis gefasst, 1 Viererschritt gegen die Kreismitte, 1 Viererschritt rückwärts zu den Ausgangsplätzen.
Takt 1-4 Wiederholung: Viererschritt wie Takt 1-4.
Zwiesprung
Takt 5-12 und Wiederholung: Zweimal Viererschritt wie Takt 5-12
Streifen
Takt 1-4: Die Partner drehen sich zueinander und gehen mit 2 Schritten linksschultrig aneinander vorbei, drehen sich mit 2 Schritten zueinander, gehen mit 2 Schritten rechtsschultrig aneinander vorbei, wenden sich mit 2 Schritten rechts herum wieder zueinander und gelangen damit zur Ausgangsstellung.
Takt 1-4 Wiederholung: Streifen wie Takt 1-4.
Zwiesprung
Takt 5-12 und Wiederholung: Zweimal Viererschritt wie Takt 5-12
Einhängen
Takt 1-4: Partner hängen rechtsarmig ein, kreisen mit 6 Schritten 1 Umdrehung mit dem Uhrzeiger um die gemeinsame Achse, lösen die Fassung, drehen sich mit 2 weiteren Schritten zueinander und hängen linksarmig ein.
Takt 1-4 Wiederholung: Linksarmig eingehängt kreisen sie mit 6 Schritten 1 Umdrehung gegen den Uhrzeiger, mit 2 weiteren Schritten gelangen sie zur Aufstellung im Stirnkreis.
Zwiesprung
Takt 5-12 und Wiederholung: Zweimal Viererschritt wie Takt 5-12
Großer Kreis
Takt 1-4: Hände gefasst, 8 seitliche Galoppschritte mit dem Uhrzeiger.
Takt 1-4 Wiederholung: 8 seitliche Galoppschritte gegen den Uhrzeiger.
Zur Ausführung
Bei noch nicht zureichendem Tanzkönnen kann der Zwiesprung durch Wechselschritte seitwärts bzw. vorwärts ersetzt werden.
Zur Tanzherkunft
(Quelle Nicola Benz, Woher – Warum – Wohin?)
Lager schrieb: "Diesen Tanz verdanken wir, wie viele andere heute wieder Wertschätzung findende englische „Country Dances“, dem Pionier englischer Tanzforschung Cecil Sharp, der zahlreiche Tänze, die schon John Playford in seinem „The English Dancing Master“ veröffentlicht hatte, der heutigen Zeit zugänglich gemacht hat. Unsere Große Runde erschien in der 4. Ausgabe von John Playfords Buch 1670 in London. Sie wurde u. a. von Georg Götsch und Rolf Gardiner in Kurzbeschreibung in: „Alte Kontratänze“ ins Deutsche übertragen, Wolfenbüttel 1953. Tanzfachleute haben in jüngster Zeit diesen Tanz durch Hinzunahme weiterer Figuren vergrößert. Wir aber haben die alte Form bevorzugt."
- Erstveröffentlichung von Sellengers Round in "Round vor as many as will" in"The Dancing Master" vonJohn Playford, bereits 1657.
- Sellenger's Round; or The Beginning of the World (Round for as many as will) im "Country dance book", Cecil Sharp und George Butterworth, 1916.
- "Alte Kontratänze": "Die große Runde", Georg Götsch und Rolf Gardiner, 1928.
- Karl Heinz Taubert, "Round" mit weiteren Strophen und einem Schluss.
- "Tanzblätter": "Große Runde", Helmut Segler und Franz Palm, 1960.
Bei der Beschreibung ging Lager offensichtlich nicht auf das Original, sondern auf die Bearbeitung von Götsch zurück.
Die Melodie wurde vermutlich nach Sir Anthony St. Leger (1496 - 1559) benannt. William Byrd hat sie 1591 im 6/4-Takt bearbeitet. Cecil Sharp übernahm offensichtlich diese Bearbeitung, kürzte sie und übertrug sie in den 6/8-Takt. Lager ging dann wieder auf den ursprünglichen 6/4-Takt zurück.
Quellen
- Alte Tänze für junge Leute (Herbert Lager), Hora-Verlag, 1997
- Alte Tänze für junge Leute (neu), Hora-Verlag, 2015