Musizieren mit Kindern

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Im Buch 'Wie kleine Kinder schlau werden' beschreibt der amerikanische Lehrer John Holt zwei Begebenheiten wie er Kinder ungezwungen an ein Musikinstrument heranführte:

In der Pause nahm John Holt ein Signalhorn mit, blies darauf und machte ein oder zwei blökende Geräusche. Schon drängten sich zwanzig Kinder um ihn, die auch darauf blasen wollten. Manche versuchten es richtig, anderen musste er zeigen, wie man die Lippen verzieht und durch sie hindurchbläst. Neun von zehn Kindern gelang es, einen guten Ton aus dem Horn zu holen. Sie hatten einen großen Spaß daran.

John Holt nahm sein Cello mit in den Klassenraum und ließ die Kinder darauf spielen. Fast alle kleinen Kinder freuen sich über die Gelegenheit, Töne auf dem Instrument erzeugen zu können. Sie beginnen damit, den Bogen über die Saiten hin und her zu bewegen, Irgendwann fangen sie an, das Bogenstreichen zu variieren und verschiedene Rhythmen zu probieren. Nach einer Weile gehen sie dazu über, eine andere Saite oder mehr als eine Saite zu streichen. Dann wollen sie den Bogen anders streichen und ein anderes Geräusch machen. Nach vielem Bogenstreichen denken sie darüber nach, wie sie die Finger der linken Hand gebrauchen müssen, um die Saiten am Griffbrett niederzudrücken.

Im Buch 'Musik Gespräche - Versuche' ist ein Foto, auf dem ein eineinhalbjähriges Kind aus dem Laufstall heraus Klaviertasten drückt. Heinrich Jacoby dazu: "Die Eltern sorgten unauffällig für Erfahrungsgelegenheiten und überließen das Kind sich selbst."

Videos

André Stern im Vortrag 'Und ich war nie in der Schule': "Jedes Kind ist musikalisch" von 1:12:59 bis 1:20:50.

Dazu ein Zeitungsartikel zu André Stern und sein freies Lernen