Ausseer Landler

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Tanzbeschreibung

Nachfolgende Beschreibung nach Walter Bucksch mit seiner schriftlichen Erlaubnis übernommen. Link siehe Quellen.

Paarweise auf der Kreisbahn, Blick in Tanzrichtung, das Dirndl schräg rechts hinter dem Burschen. Er faßt mit der rechten Hand ihre linke und legt diese Hände in der Nähe der rechten Hüfte an seinen Rücken. Seine linke Hand umspannt sein eigenes rechtes Handgelenk, sodaß er also beide Hände am Rücken liegen hat. Das Dirndl läßt sich ein klein wenig ziehen. Während der recht kurzen Einleitung gibt es keine Tanzbewegung. Die Musik spielt im 2/4-Takt, pro Takt werden zwei Schritte gemacht. Beide beginnen mit dem rechten Fuß.

1. Figur - (Takte 1 bis 4) In Tanzrichtung gehen, Diandlziagn. Mit den rechten Füßen beginnend gehen die Paare in der oben beschriebenen Anfangshaltung auf der Kreisbahn in Tanzrichtung. Es werden pro Takt zwei Gehschritte gemacht. Der erste Schritt eines jeden Taktes ist etwas betont. Der Bursch setzt den Fuß "plattfüßig" mit ganzer Sohle auf, ohne aber zu stampfen. Das Dirndl läßt sich etwas ziehen.


2. Figur: Tänzerwende, Dirndl gegen Tanzrichtung führen - (Takte 5 bis 8)

Der Bursch löst die Fixierung seines rechten Handgelenks und hebt die gefaßten Innenhände (seine rechte und ihre linke). Das Dirndl tritt Schulter an Schulter rechts neben ihn, beide schauen in Tanzrichtung. Die Außenarme hängen locker herab, die Innenarme sind angewinkelt, sodaß die Unterarme nach oben weisen. In dieser Haltung geht der Bursch mit zwei Schritten im Uhrzeigersinn ↷ um das Dirndl herum auf den Außenplatz. Er macht dabei eine ganze Drehung im Uhrzeigersinn ↷ und steht danach an ihrer rechten Seite mit Blick in Tanzrichtung, die Schultern beieinander. Das Dirndl dreht sich nicht und tritt die zwei Schritte fast auf der Stelle.

Beide drehen sich im Uhrzeigersinn ↷ um die gemeinsame Achse. Er macht eine viertel Drehung, sodaß er mit dem Rücken zur Kreismitte steht. Sie dreht sich im Uhrzeigersinn ↷ bis zur Gegenüberstellung mit ihm, den Rücken nach kreisaußen. Gleichzeitig führt er die gefaßten Hände mit sich streckenden Armen tief und gegen Tanzrichtung und das Dirndl beginnt gegen Tanzrichtung zu gehen. Beide beugen sich dabei etwas vor. Zu Beginn dieser Drehung kann er sie unterstützen, indem er sie mit seiner linken Hand an ihrem Rücken ein wenig führt.

Die Tanzenden richten sich wieder auf und der Bursch hebt die gefaßten Hände über Kopfhöhe. Das Dirndl geht unter dem erhobenen rechten Burschenarm durch, zwei Schritte gegen Tanzrichtung, und dreht sich dabei gegen den Uhrzeigersinn ↶. Der Bursch tritt die Schritte auf der Stelle. Am Ende von Takt 8 schaut sie in Tanzrichtung, er hat den Rücken noch zur Kreismitte, schaut aber sein Dirndl an. Die Arme sind gestreckt und auf Spannung.

Alle Bewegungen dieser Figur werden flüssig, ohne Unterbrechungen oder Rucken nacheinander ausgeführt.

3. Figur: Dirndl vorholen und ein- und ausdrahn - (Takte 9 bis 12) Der Bursch wendet sich mit einer viertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn ↶, beugt sich ein wenig vor, geht zwei Schritte rückwärts, also gegen Tanzrichtung, und bringt dadurch sein Dirndl auf der Außenbahn vor sich. Gleichzeitig führt er die gefaßten Hände tief und nach vorne und richtet sich dann wieder auf. Der Bursch hebt die gefaßten Hände über Kopfhöhe, sie dreht sich einmal gegen den Uhrzeigersinn ↶ ("Eindrahn") und schaut dann in Tanzrichtung.

Nachdem das Dirndl gestoppt hat, dreht sie sich unter den noch immer erhobenen Armen einmal vor dem Burschen im Uhrzeigersinn ↷ ("Ausdrahn"). Er geht gleichzeitig etwas nach kreisaußen, sodaß beide am Ende von Takt 4 linksschultrig, Hüfte an Hüfte, nebeneinander stehen. Er schaut in, sie gegen Tanzrichtung. Er erfaßt mit der linken Hand - sein linker Arm unter ihrem linken Arm seitgestreckt - ihre in den Rücken gelegte rechte Hand und legt seine rechte Hand mit ihrer linken vorne an seine rechte Schulter. Der Bursch hat seinen rechten Arm angewinkelt, sie hat den linken Arm seitgesteckt. (Rückenkreuzfassung)

4. Figur: Mühle in Rückenkreuzfassung. Auflösung: Bursch geht durch Armtor In der Rückenkreuzfassung kreisen beide mit 6 Schritten einmal gegen den Uhrzeigersinn ↶ um die Paarachse. Am Ende von Takt 7 löst der Bursch die linke Handfassung, hebt die rechte Hand mit der gefaßten linken des Dirndls und geht mit einer Drehung im Uhrzeigersinn ↷ durch dieses Tor. Am Ende von Takt 8 stehen beide nebeneinander mit Blick in Tanzrichtung, die Innenhände sind gefaßt, die Innenarme angewinkelt, die Außenarme hängen locker herab. Dieses ist die Haltung wie zu Beginn der 2. Figur.

5. Figur: Tänzerwende, Dirndl gegegen Tanzrichtung führen. Figur 5 ist wie Figur 2: Der Bursch geht mit zwei Schritten um das Dirndl herum und steht danach an ihrer rechten Seite mit Blick in Tanzrichtung. Beide drehen sich im Uhrzeigersinn ↷ um die gemeinsame Achse. Er führt sie zwei Schritte gegen Tanzrichtung, sie dreht sich unter seinem rechten Arm gegen den Uhrzeigersinn ↶ zum Blick in Tanzrichtung. Armführungen und Körperbeugungen wie zuvor beschrieben.

6. Figur: Dirndl vorholen und ein- und ausdrahn. Das Vorholen und Ein- und Ausdrahn des Dirndl geschieht wie in Figur 3 beschrieben, jedoch wird anschließend statt der Rückenkreuzfassung eine modifizierte Wirbelfassung eingenommen: Beide stehen am Ende von Takt 8 wieder linksschultrig, Hüfte an Hüfte, nebeneinander, er schaut in, sie gegen Tanzrichtung. Der Bursch legt seine rechte Hand mit der gefaßten linken vom Dirndl vorne an seine rechte Schulter, seine linke Hand faßt ihre rechte und legt sie ihr an ihre rechte Hüfte. Sein linker Arm ist vor ihrem Oberkörper seitgestreckt, sein rechter Arm ist angewinkelt. Das Dirndl hält ihre Arme entsprechend. (Modifizierte Wirbelfassung) 7. Figur: Mühle in modifizierter Wirbelfassung. Auflösung: Beide drehen sich zueinander. 1-4 In der modifizierten Wirbelfassung kreisen beide mit 6 Schritten etwas mehr als einmal gegen den Uhrzeigersinn ↶ um die Paarachse bis er nach kreisinnen und sie nach kreisaußen schaut. Die Auflösung der Mühle erfolgt am Ende von Takt 4 dadurch, daß sich beide gleichzeitig eine viertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn ↶ drehen. Nun stehen sich Bursch und Dirndl in Beidhandfassung gegenüber, er blickt gegen, sie in Tanzrichtung. 8. Figur: Handkreuzen, Platzwechsel, Ausgangshaltung einnehmen. 5 In der ersten Zählzeit schwingt der Bursch seine rechte Hand mit der gefaßten linken vom Dirndl in einem kleinen Bogen über oben nach kreisaußen, wobei sich die Handgelenke kreuzen. Die Ellenbogen werden dabei kaum bewegt. In der zweiten Zählzeit führt er die Hände zurück. Bei diesem Handkreuzen werden die Schritte fast am Platze getreten.

Der Bursch geht zwei Schritte vorwärts gegen Tanzrichtung und zieht gleichzeitig sein Dirndl in Tanzrichtung. Bei diesem Platzwechsel geht sie auf der Innenbahn an ihm vorbei. Er hebt die gefaßten Hände über Kopfhöhe, sodaß sie unter seinen Händen eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn ↶ ausführen kann und er dreht sich ein halbes mal im Uhrzeigersinn ↷. Nun schaut er in, und sie gegen Tanzrichtung. Die Beidhandfassung bleibt erhalten, die Arme sind verdreht.

Der Bursch dreht sein Dirndl beidhändig einmal im Uhrzeigersinn ↷, löst dann die Fassung der linken Hand - er hält mit der rechten weiterhin die linken Dirndlhand - und führt sie über die Innenbahn gegen den Uhrzeigersinn ↶ hinten um sich herum.

Dabei übergibt er ihre linke in seine linke Hand und macht anschließend hinter seinem Rücken einen zweiten Handwechsel, indem er ihre linke Hand wieder in seine rechte nimmt. Sie steht nun schräg rechts hinter ihrem Burschen und schaut in Tanzrichtung. Er fixiert am Ende von Takt 8 sein rechtes Handgelenk mit seiner linken Hand. Die Tanzenden befinden sich nun in der Ausgangshaltung, wie zu Beginn des Landlers (Figur 1). Wiederholung der Figuren 1-6.

Alle Tanzteile werden wiederholt beginnend mit Figur 1 einschließlich Figur 6.

9. Figur: Mühle in modifizierter Wirbelfassung. Auflösung: Beide drehen sich zueinander. In der modifizierten Wirbelfassung kreisen beide mit 6 Schritten etwas mehr als einmal gegen den Uhrzeigersinn ↶ um die Paarachse bis er nach kreisinnen und sie nach kreisaußen schaut. Die Auflösung der Mühle erfolgt am Ende von Takt 4 dadurch, daß sich beide gleichzeitig eine viertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn ↶ drehen. Nun stehen sich Bursch und Dirndl in Beidhandfassung gegenüber, er blickt gegen, sie in Tanzrichtung. Diese Figur ist identisch mit Figur 7.

10. Figur: Handkreuzen, Wiener Fassung einnehmen. In der ersten Zählzeit von Takt 5 schwingt der Bursch seine rechte Hand mit der gefaßten linken vom Dirndl in einem kleinen Bogen über oben nach kreisaußen, wobei sich die Handgelenke kreuzen. Die Ellenbogen werden dabei kaum bewegt. In der zweiten Zählzeit führt er die Hände zurück. Im nächsten Takt erfolgt gegengleiches Überschwingen der Hände: Die linken Hände werden in einem kleinen Bogen über die rechten in Richtung Kreismitte geführt.

In Takt 7 schwingt der Bursch seine rechte Hand mit der gefaßten linken vom Dirndl nochmal nach kreisaußen und führt sie am Ende dieses Taktes wieder zurück, wobei er die gefaßten Hände, seine linke, ihre rechte, hebt. Bei diesem Handkreuzen werden die Schritte fast am Platze getreten.

Der Bursch geht auf sein Dirndl zu und nimmt rechtsschultrig verschobene Gegenüberstellung ein: Er legt seine linke mit ihrer gefaßten rechten Hand vorne an seine linke Schulter. Ihr rechter Arm ist gestreckt, sein linker Arm angewinkelt. Sein rechter Arm liegt an ihrer linken Hüfte, ihre linke Hand ruht auf seiner rechten Schulter. Die rechten Hüften sind dicht beieinander. Am Ende von Takt 8 haben beide das Gewicht auf dem linken Fuß.

11. Figur: Landlertreten. (2 x 8 Takte plus 4 Takte Kadenz) Eine Sequenz des Landlertretens nimmt zwei Takte, also vier Schritte [1] bis [4], in Anspruch. Für seine Ausführung gibt es zwei Methoden: Landlertreten mit Vorschnellen des linken Fußes: [1] Der Bursch macht mit den rechten Fuß einen Schritt nach rechts vorwärts, belastet ihn und [2] stellt den linken Fuß mit Gewichtsübertragung bei. [3] Beim Zurückführen des rechten Fußes springt er leicht auf diesen und läßt den entlasteten linken Fuß vorschnellen, aber höchstens eine Fußlänge weit. [4] Mit dem linken Fuß macht er einen kleinen Schritt vorwärts und dreht ihn dabei nach rechts.

Das Dirndl macht die gleichen Fußbewegungen, jedoch zeitversetzt: [1] Sie beginnt mit dem Zurückführen des rechten Fußes, springt auf diesen und schnellt den entlasteten linken Fuß vor. [2] Es folgt ein kleiner Schritt mit dem linken Fuß nach rechts vorwärts. [3] Sie macht mit dem rechten Fuß eine Schritt nach rechts vorwärts, belastet ihn und [4] stellt den linken Fuß mit Gewichtsübertragung bei.

Durch das Rechtsdrehen der Füße erreicht man, daß sich die Tanzenden beim Landlertreten im Uhrzeigersinn ↷ drehen. Landlertreten mit starker Rechtdrehung des rechten Fußes: [1] Der Bursch macht mit dem rechten Fuß eine Schritt vorwärts, dreht ihn dabei stark nach rechts, setzt ihn mit ganzer Sohle auf, und belastet ihn. Das Dirndl setzt den rechten Fuß gleichzeitig zurück, dreht ihn stark nach rechts und setzt ihn mit ganzer Sohle hinter ihrer linken Ferse auf. [2] Beide stellen die linken Füße mit Gewichtsübertragung bei. [3] Beim Zurücksetzen des rechten Fußes dreht der Bursch diesen stark nach rechts und stellt ihn mit Gewichtsübertragung hinter die Ferse seines linken Fußes. Das Dirndl macht mit dem rechten Fuß eine Schritt vorwärts, dreht ihn dabei stark nach rechts, setzt ihn mit ganzer Sohle auf, und belastet ihn. [4] Beide stellen die linken Füße mit Gewichtsübertragung bei.

Die Bewegungen des Landlertretens nach der ersten oder zweiten Methode werden noch dreimal wiederholt, also innerhalb von vier Takten viermal ausgeführt.

Landlertreten, wie in den ersten acht Takten Das Landlertreten wird in der viertaktigen Kadenz fortgesetzt. Am Ende derselben nehmen die Tanzenden die Haltung ein, mit der mit einer Tänzerwende (siehe Figur 2) begonnen werden kann: Bursch und Dirndl stehen nebeneinander, Blick in Tanzrichtung, die Innenhände sind gefaßt, die Arme angewinkelt, sodaß die Unterarme nach oben weisen. Die Außenarme hängen locker herab.

12. Figur: Tänzerwende, Dirndl gegegen Tanzrichtung führen. Figur 12 ist wie Figur 2: Der Bursch geht mit zwei Schritten im Uhrzeigersinn ↷ um das Dirndl herum und steht danach an ihrer rechten Seite mit Blick in Tanzrichtung. Beide drehen sich im Uhrzeigersinn ↷ um die gemeinsame Achse. Er führt sie zwei Schritte gegen Tanzrichtung, sie dreht sich unter seinem rechten Arm gegen den Uhrzeigersinn ↶ zum Blick in Tanzrichtung. Armführungen und Körperbeugungen wie zuvor beschrieben. 13. Figur: Dirndl vorholen, einmal ein- und zweimal ausdrahn.

Der Bursch wendet sich mit einer viertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn ↶, beugt sich ein wenig vor, geht zwei Schritte rückwärts, also gegen Tanzrichtung, und bringt dadurch sein Dirndl auf der Außenbahn vor sich. Gleichzeitig führt er die gefaßten Hände tief und nach vorne und richtet sich dann wieder auf. Der Bursch hebt die Hände, hält sie ihr über den Kopf und sie dreht sich einmal unter den Armen gegen den Uhrzeigersinn ↶ ("Eindrahn"). Bis hierher sind die Bewegungen der Tanzenden identisch mit denen in Figur 3, Takte 1 und 2.

Das Dirndl hält inne und dreht sich dann unter den weiterhin erhobenen, gefaßten Innenhänden zweimal im Uhrzeigersinn ↷ ("Ausdrahn"). Am Ende von Takt 8 löst der Bursch die Handfassung und bildet mit den anderen Burschen den Männerkreis. Die Burschen stehen im Innen-, die Dirndl im Außenkreis, alle mit Blick zur Kreismitte.

Liedtexte

Auf der Seite "Landlergstanzln" sind Gstanzln zu diesem Tanz angeführt.

Quellen

Videos


Trachtenverein Steirerherzen aus Knittelfeld zeigt den Ausseer Landler


Trachtenverein Floninger zeigt den Ausseer Landler bei einem Preistanzen.


Altausseer Volkstanzgruppe
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