Eins, zwei, drei, lustig ist: Unterschied zwischen den Versionen

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Alb und Albvorland, wahrscheinlich 2.Hälfte 17.Jahrhundert.
 
Alb und Albvorland, wahrscheinlich 2.Hälfte 17.Jahrhundert.
  
Die Melodie ist ein spektakuläres Dokument, und eine Zusammensetzung dazu, denn beide Teile sind aus anderen Tänzen bekannt. Der erste Teil gehört zu einem Stück von John Hilton (1599 - 1657), Erstdruck in John Playford, Catch as Catch Can, London 1652. [Die Originalfassung stand in einer amerikanischen Tanzsammlung, ehemals in Britisch-Amerokanischer Bibliothek Essen, nach Übernahme in Zentralbücherei Gildehof-Center ca. 1990 aussortiert...) Die zweite Hälfte passt nicht nur zum 1. Teil des [{Siebenschritt]]s, es könnte sogar seine langgesuchte Originalversion sein. Leider fehlt noch jeder direkte Hinweis aufs Alter, aber die Zusammensetzung mit der 1.hälfte läßt auch hier eine ähnliche Fatierung vermuten.
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Die Melodie ist ein spektakuläres Dokument, und eine Zusammensetzung dazu, denn beide Teile sind aus anderen Tänzen bekannt. Der erste Teil gehört zu einem Stück von John Hilton (1599 - 1657), Erstdruck in John Playford, Catch as Catch Can, London 1652. (Die Originalfassung stand in einer amerikanischen Tanzsammlung, ehemals in Britisch-Amerikanischer Bibliothek Essen, nach Übernahme in Zentralbücherei Gildehof-Center ca. 1990 aussortiert...) Die zweite Hälfte passt nicht nur zum 1. Teil des [[Siebenschritt]]s, es könnte sogar seine langgesuchte Originalversion sein. Leider fehlt noch jeder direkte Hinweis zur Datierung, aber die Zusammensetzung mit der 1.Hälfte läßt auf ein ähnlich hohes Alter schließen. Und es ist ein weiteres Beispiel, dass viele Volkstanzmelodien krass daneben datiert und ca. 150 bis 200 Jahre älter sind als angenommen, und 1652 ist noch einer der Jüngeren !
  
 
== Ausgangsstellung ==
 
== Ausgangsstellung ==

Version vom 18. September 2011, 23:06 Uhr

Eins, zwei, drei, lustig ist die Schäferei

Alb und Albvorland, wahrscheinlich 2.Hälfte 17.Jahrhundert.

Die Melodie ist ein spektakuläres Dokument, und eine Zusammensetzung dazu, denn beide Teile sind aus anderen Tänzen bekannt. Der erste Teil gehört zu einem Stück von John Hilton (1599 - 1657), Erstdruck in John Playford, Catch as Catch Can, London 1652. (Die Originalfassung stand in einer amerikanischen Tanzsammlung, ehemals in Britisch-Amerikanischer Bibliothek Essen, nach Übernahme in Zentralbücherei Gildehof-Center ca. 1990 aussortiert...) Die zweite Hälfte passt nicht nur zum 1. Teil des Siebenschritts, es könnte sogar seine langgesuchte Originalversion sein. Leider fehlt noch jeder direkte Hinweis zur Datierung, aber die Zusammensetzung mit der 1.Hälfte läßt auf ein ähnlich hohes Alter schließen. Und es ist ein weiteres Beispiel, dass viele Volkstanzmelodien krass daneben datiert und ca. 150 bis 200 Jahre älter sind als angenommen, und 1652 ist noch einer der Jüngeren !

Ausgangsstellung

Dreiertanz im Kreis. Ein Tänzer zwischen 2 Tänzerinnen, er steht etwas hinter den sich im Kreis gegenüber stehenden Tänzerinnen. Die linke des Tänzers fasst die linke der linken Tänzerin, die rechte der rechten Tänzerin, Oberarme waagerecht, Unterarme aufwärts gebogen, bilden ein Fenster.

Tanzbeschreibung

Takt 1: Tänzer geht mit 1 Wechselschritt links vor, Tänzerinnen mit 1 Wechselschritt in Tanzrichtung seitwärts, mit dem Außenfuß beginnend

Takt 2: Tänzer geht mit 1 Wechselschritt rechts zurück, Tänzerinnen mit 1 Wechselschritt gegen Tanzrichtung seitwärts, mit dem Innenfuß beginnend

Takt 3-4: Tänzer mit 4 Gehschritten vorwärts, das Standbein wippt leicht im Knie, das andere wird leicht angebeugt. Tänzerinnen drehen mit 4 Hüpfschritten zweimal herum, Linke gegensonnen, Rechte mitsonnen.

Takt 5-16: Wie Takt 1-4

Variante

Ausgangsstellung wie oben.

Takt 1-16: 8 Wechselschritte vorwärts und 8 Wechselschritte rückwärts

Quelle

  • Überliefert durch die „Seitza Ricka“ in Weilheim / Teck

CD

Video

Vorführung einer unidentifizierten brasilianischen Tanzgruppe auf einem "Pommernfest"; 1.Tanz bis 2.25. Offensichtlich ist die Tanzbeschreibung oben komplett verdorben, in Wirklichkeit ist es eine vierteilige Figur auf eine zweiteilige Melodie, von denen zwei Strophen gespielt werden müssen. Es bestehen direkte Verwandschaft zu weiteren Dreiertänzen in ganz Westeuropa, näheres siehe Obfelder Dreier. Übrigens schlecht getanzt: die gehemmt wirkenden langsamen Tanzschritte passen überhaupt nicht zur flotten Musik(einspielung) !