Polsterltanz: Unterschied zwischen den Versionen

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Maria Taferl, Sommerein, Wechselgebiet, in ganz Österreich bekannt
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Maria Taferl, Sommerein, Wechselgebiet, Ennstal, Aussee, in ganz Österreich, Schwaben, im Böhmerwald bekannt
  
 
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Die Tanzpaare bewegen sich nach der Musik im Kreis.
 
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Ein überzähliger Tänzer geht innerhalb des Kreises, einen Polster haltend herum und wählt sich eine Tänzerin, indem er den Polster vor ihr niederwirft. Beide knien sich darauf und küssen einander, dann folgt ein kurzes Stück Walzer.
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Ein überzähliger Tänzer geht innerhalb des Kreises herum, einen Polster haltend, macht mit dem Polster verschiedene Schwänke und Figuren, besieht die herumtanzenden Personen nach der Reihe, wählt sich eine Tänzerin, indem er den Polster vor ihr niederwirft. Beide knien sich darauf und küssen einander, dann folgt ein kurzes Stück Walzer.
  
Daraufhin scheidet der Tänzer aus, während die Tänzerin sich mittels des Polsters auf gleiche Weise wie oben einen Tänzer wählt. Der oder die zuletzt Übrigbleibende wird unter allgemeinem Gelächter ausgekehrt (vgl. Raimund Zoder: Österreichische Volkstänze, 3. Teil).
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Im niederösterreichischen Wechselgebiet muss sich die Erwählte schnell auf den Polster knien, sonst zieht der Tänzer diesen zurück und sie kniet auf dem harten Fußboden, während er sich eine andere sucht.
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Daraufhin scheidet der Tänzer aus, während die Tänzerin sich mittels des Polsters auf gleiche Weise wie oben einen Tänzer wählt. Der Kreis wird dadurch immer kleiner. Der oder die zuletzt Übrigbleibende wird unter allgemeinem Gelächter ausgekehrt (vgl. Raimund Zoder: Österreichische Volkstänze, 1. und 3. Teil).
  
 
== Musik ==
 
== Musik ==
  
Nach Angabe des Gewährsmanns wurde keine besondere Melodie gespielt; zum 1. Teil wählte man irgendeinen Marsch, zum 2. Teil einen Walzer.
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Die angegebene Musik wurde in Maria Taferl im Jahr 1819 aufgezeichnet. Nach Angabe des Gewährsmanns wurde keine besondere Melodie gespielt; zum 1. Teil wählte man irgendeinen Marsch, zum 2. Teil einen Walzer.
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
  
*Karl Horak: Der Volkstanz in der Umgebung von Wien um 1930. In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes 22.1973, S. 9-25, S. 14.
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* Karl Horak: Der Volkstanz in der Umgebung von Wien um 1930. In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes 22.1973, S. 9-25, S. 14.
*Raimund Zoder: Österreichische Volkstänze, 1. Teil. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1946, S. 23-25.
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* [[Österreichische Volkstänze]], Erster Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1945
*Raimund Zoder: Österreichische Volkstänze, 3. Teil. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1955, S. 46-47.
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* [[Österreichische Volkstänze]], Dritter Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1955
*Tanzbeschreibungen zur CD-Reihe "taktvoll", Volkstänze aus Niederösterreich, erstellt von Franz Huber und Helene Oberradter, Volkskultur Niederösterreich.
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* Tanzbeschreibungen zur CD-Reihe "taktvoll", Volkstänze aus Niederösterreich, erstellt von Franz Huber und Helene Oberradter, Volkskultur Niederösterreich.
 
* Übertragen von [https://www.volksmusik.cc/ Volksmusik und Volkstanz im Alpenland]
 
* Übertragen von [https://www.volksmusik.cc/ Volksmusik und Volkstanz im Alpenland]
  
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Version vom 21. März 2011, 10:49 Uhr

Maria Taferl, Sommerein, Wechselgebiet, Ennstal, Aussee, in ganz Österreich, Schwaben, im Böhmerwald bekannt

Ausgangsstellung

Paare im Stirnkreis, mit gefassten Händen.

Ausführung

Die Tanzpaare bewegen sich nach der Musik im Kreis. Ein überzähliger Tänzer geht innerhalb des Kreises herum, einen Polster haltend, macht mit dem Polster verschiedene Schwänke und Figuren, besieht die herumtanzenden Personen nach der Reihe, wählt sich eine Tänzerin, indem er den Polster vor ihr niederwirft. Beide knien sich darauf und küssen einander, dann folgt ein kurzes Stück Walzer.

Im niederösterreichischen Wechselgebiet muss sich die Erwählte schnell auf den Polster knien, sonst zieht der Tänzer diesen zurück und sie kniet auf dem harten Fußboden, während er sich eine andere sucht.

Daraufhin scheidet der Tänzer aus, während die Tänzerin sich mittels des Polsters auf gleiche Weise wie oben einen Tänzer wählt. Der Kreis wird dadurch immer kleiner. Der oder die zuletzt Übrigbleibende wird unter allgemeinem Gelächter ausgekehrt (vgl. Raimund Zoder: Österreichische Volkstänze, 1. und 3. Teil).

Musik

Die angegebene Musik wurde in Maria Taferl im Jahr 1819 aufgezeichnet. Nach Angabe des Gewährsmanns wurde keine besondere Melodie gespielt; zum 1. Teil wählte man irgendeinen Marsch, zum 2. Teil einen Walzer.

Quellen

  • Karl Horak: Der Volkstanz in der Umgebung von Wien um 1930. In: Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes 22.1973, S. 9-25, S. 14.
  • Österreichische Volkstänze, Erster Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1945
  • Österreichische Volkstänze, Dritter Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1955
  • Tanzbeschreibungen zur CD-Reihe "taktvoll", Volkstänze aus Niederösterreich, erstellt von Franz Huber und Helene Oberradter, Volkskultur Niederösterreich.
  • Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland

CD

Noten

Die nachstehenden Melodien und Singtexte stammen aus dem Jahr 1819, Maria Taferl.

Videos

Siehe auch

Polsterl-Goschle Tanz