Remlinger Kreuzpolka: Unterschied zwischen den Versionen

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* Überliefert durch Kleinbäuerin Kuni Häußlein, Remlingen, 74-jährig
 
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* Flugblatt aus Unterfranken
 
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* [https://www.volksmusik.cc/volkstanz/remlingerkreuzpolka.htm Zweistimmige Noten mit Bassbezifferung]
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* [https://www.volksmusik.cc/volkstanz/remlingerkreuzpolkags.htm Griffschrift für Steirische Harmonika]
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Aktuelle Version vom 1. April 2016, 12:59 Uhr

Volkstanz aus Unterfranken.

Ausgangsstellung

Die Paare stehen in gewöhnlicher Tanzfassung auf der Kreisbahn und blicken in Tanzrichtung. Der Innenfuß ist belastet.

Tanzbeschreibung

Takt 1-2: Mit der Spitze des Außenfußes führen beide Partner zunächst drei Tupftritte so aus, dass das Spielbein im Takt allmählich vor dem Standbein kreuzt. (Von diesem Kreuztupftritt hat der Tanz seinen Namen.) Dann stellen sie den Außenfuß auf seinen ursprünglichen Platz zurück und verlagern das Gewicht auf ihn.

Takt 3-4: Jetzt kreuzt gegengleich der Innenfuß mit drei Tupftritten vor dem Außenfuß. Wird er auf den vierten Schlag schließlich zurückgestellt und belastet, wenden sich die Partner zugleich entschlossen einander zu,

Takt 5-6: machen einen seitlichen Wechselschritt in, einen gegen die Tanzrichtung, um dann schwungvoll in

Takt 7-8: eine ganze Umdrehung Schottisch auf der Kreisbahn vorwärts zu tanzen.

Mit jeder neuen Strophe wiederholen sich Melodie und Tanzform.

Variante

Auf den Dorftänzen um Schweinfurt tanzt man heute ab Takt 5 zwei ganze Umdrehungen Schottisch vorwärts.

Zum Tanz

Im September 1986 waren Kurt und Gerlinde Riedel bei der 74-jährigen Remlinger Witfrau und Kleinbäuerin Kuni Häußlein zu Besuch. Sie sang ihnen eine Schlagermelodie von S. Schlichting aus dem Jahre 1883 vor: "Siehste wohl, da kimmt er". Etwas später fiel ihr dazu diese ganz ungewöhnliche Tanzform wieder ein, die sie noch aus der "Rästube" - anderswo Lichtstube oder Spinnstube genannt - kannte. Sie gehörte nicht zu den Kreuzpolkaformen der Ballsäle, zu denen vor der Jahrhundertwende Paul Lincke und Uschmann in Berlin, Teich in Leipzig, Merzdorf in Dresden oder Daase in Hannover die Melodien und Arrangements lieferten.

Sie gehörte eher zu jenen äIteren ländlichen Formen, wie sie in Hessen zu dem rheinfränkischen Tanzlied "welsche Hahne" in Gebrauch waren. Ja, sie ähnelte vom tänzerischen Aufbau her und vom gemächlichen Tempo mehr noch dem Hackschottisch, dem Vorläufer der Kreuzpolka.

Die Remlinger Kreuzpolka beginnt mit ihrem spöttischen Antupfen herausfordernd langsam und gleichsam auf dem Sprung und geht unvermittelt in einen hurtig fliehenden Schottisch über. Dieser Tempowechsel der Bewegung macht der Musik, gibt dem Tanz einen eigenen Reiz. Die Remlinger Kreuzpolka wird nach einer schnellen und atemraubenden Tour besonders gefallen.

Quellen

  • Aufzeichnung Kurt und Gerlinde Riedel, September 1986
  • Überliefert durch Kleinbäuerin Kuni Häußlein, Remlingen, 74-jährig
  • Flugblatt aus Unterfranken

Noten

Liedtexte

Auf der Seite "Siehste wohl, da kimmt er" ist ein Tanzlied zu diesem Tanz angeführt.