Volkstanz im Internet 15

Aus Dancilla Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Februar 2017

Heute will ich über das Singen schreiben.

Zum Volkstanz muss man singen! Das höre ich oft.

Muss man das? Das ist eine genau so blöde Ansage wie etwa: …muss man Tracht tragen, oder … darf man nur echte, uralte, deutsche Tänze aufspielen, oder ähnliche Behauptungen, die nicht richtiger werden, wenn man sie immer wieder wiederholt.

Allerdings, Tracht ist etwas Schönes, und Singen ist etwas Schönes, auch beim Volkstanz. Nur mit den „echten deutschen Tänzen“ hätte ich mein Problem.

Aber natürlich kann man auch beim Volkstanz singen. Man muss nur nicht. Zu den Volkstanz-Melodien gibt es etliche Lieder, die ich auch in Dancilla gesammelt habe. Suchen Sie einen bestimmten Tanz, sie sind dort angeführt. Eine Gesamtliste der von mir veröffentlichten Lieder zum Volkstanz finden Sie unter kategorie singtanz. Es sind doch schon an die 400 Tänze mit Liedtexten geworden, und ihre Anzahl wird immer größer.

Falls Sie weitere Lieder zu Volkstänzen kennen oder auch nur eine weitere Strophe, würde ich mich freuen, dies zu bekommen, um es einzufügen.

Zum Singen im Allgemeinen: Schon als Kleinkind hab ich mit der Mutter gesungen, dann im Kindergarten, in der Schule, in der Familie, in diversen Vereinen, nach dem Bergsteigen, in etlichen Volkstanzgruppen, überall wurde einfach gesungen. Wir hatten in der Jugend nie einen Dirigenten und praktisch nie Noten, wir hatten überhaupt keine Stimmbildung, aber wir hatten Freude am Singen. Und natürlich hat jeder mitgesungen. Wirklich jeder, niemand behauptete: „ich kann nicht singen“.

Irgendwann begann ich, die Lieder meiner Jugend aufzuschreiben und noch später, sie ins Internet zu stellen. Auch einige Liederbücher mit diesen Liedern habe ich verfasst. Unter „notenverkauf volksmusiknoten Klosterneuburg“ sind sie zu finden. Ich habe allerdings damit eher aufgehört, im Internet erreiche ich weit mehr Menschen als mit solchen Heften, wie Sie gern an der Abrufstatistik am untersten Rand aller meiner Noten oder Liedblätter ablesen können.

Heute wird kaum mehr gesungen, außer in Chören. Im Chor singen finde ich zwar gut, aber dort muss es ein mindestens 4-stimmiger, oft ziemlich komplizierter und natürlich künstlerisch wertvoller Satz sein, den nicht jeder sofort schafft. Manchmal kommen Mitglieder eines Chors zu unserem Musikantenstammtisch, sie singen aber praktisch nie – der Tenor fehlt, oder der Dirigent, oder die Noten, oder was es sonst noch an Ausreden gibt. Wenn sich jemand traut, beim Stammtisch zu singen, ist es ein Zwei- oder Dreigesang. Das ist zwar oft wunderschön, aber Mitsingen ist dabei kaum möglich.

Zunehmend behaupten Leute, auch Volkstänzer, sie „können nicht singen“, sie würden falsch singen, können das den Zuhörern nicht zumuten, und ähnliches. Ich meine dazu, jeder Mensch kann singen. Jeder Körper ist dafür bestens geeignet. Man muss es nur tun – und vielleicht etwas üben. Hermann Härtel sagte einmal: „Wenn jemand behauptet, er könne nicht singen, dann beweise ich ihm in zwei Wochen das Gegenteil.“

Natürlich hat diese Verweigerung, selbst nicht nur in der Badewanne zu singen, einige Ursachen: Im Radio/Fernsehen/Internet singen alle viel schöner, als man es sich selbst zutraut. Alleine, zu Hause kann man leider nicht so schön vierstimmig singen, wie es dort vorgezeigt wird. Und auch die Mikrofon-Aussteuerung oder der Hall oder die Stimmbildung ist da nicht so perfekt. Aber ich meine, auch der Perfektionismus der Chöre ist mit schuld, dass sich heute viele nicht trauen, zu singen.

Dabei wäre Singen so gesund. Es hat allerdings wie vieles auch Nebenwirkungen. Daher Vorsicht! Singen (Musizieren, Tanzen und ähnliches) verändert Ihr Gehirn! Es beugt vielleicht Demenz vor, macht Sie sicher intelligenter und hat noch andere im Internet leicht zu findende Nebenwirkungen.

Im Internet findet man viele Seiten mit Liedern, häufig einstimmig, oder im komplizierten Chorsatz. Ich veröffentliche dagegen möglichst zweistimmig, mit alternativer Bassangabe, in einer Tonhöhe, für die man keine Stimmbildung braucht, und in einem selbst erstellten, gar nicht künstlerischen, aber hoffentlich handwerklich guten Satz, der sowohl zwei- als auch einstimmig gut klingt. Und – bei mir finden Sie auch die Strophen, die Sie schon lang vergessen haben, oder die Lieder, die Ihr Großvater gern gesungen hat. Es sind allerdings nicht nur ausschließlich die Lieder meiner Jugend, ich lerne immer noch neue Lieder und freue mich, etwas für mich Unbekanntes zu entdecken.

Geben Sie „lieder im Alpenland“ oder vergleichbares in Google ein, und Sie kommen zu meinen Liederseiten.

Ich freue mich über Rückmeldungen, vor allem über Anregungen. Franz Fuchs

Weitere Seiten