Schwabentanz
Eberbach/Triesting (1890), Steeg/Hallstättersee (1924), Ennsbach im Weinviertel, Weitersbach sowie ganz Österreich.
Auch Kindertanz für das Alter ab 8 Jahren.
Ausgangsstellung
Alle stehen am Umfang des Tanzplatzes. Der Vortänzer mit seiner Tänzerin beginnt den Tanz.
Tanzbeschreibung
Erster Teil (Marschtakt)
Der Vortänzer er geht singend längs des Umfanges des Tanzkreises in Tanzrichtung, führt dabei seine Tänzerin schräg hinter sich, mit seiner Rechten ihre Linke haltend. Im 7. Takt ("miassn") wählt die Tänzerin einen der Umstehenden, indem sie mit ihrer Rechten seine Linke fasst.
Zweiter Teil (Walzertakt):
Takt 1: Vortänzer und Vortänzerin schwingen bei einem Dreierschritt die gefassten Hände vor.
Takt 2: Wie Takt 1, aber Schwung nach rückwärts.
Takt 3-4: Der Vortänzer dreht sich unter den mit der Vortänzerin gefassten Händen mit zwei Dreherschritten eine ganze Drehung nach links.
Takt 5-6: Die Vortänzerin dreht sich in gleicher Weise eine ganze Drehung nach rechts, zieht dadurch die an ihrer linken Hand hängende Kette (vorerst nur einer) durch das Tor zwischen sich und dem Vortänzer durch.
Takt 7-8: Wie Takt 3-4.
Takt 9 bis 16: Wie Takt 1 bis 8.
Wiederholung Erster Teil
Wie erster Teil, im 7. Takt wählt der letzte Tänzer einen Partner oder eine Partnerion aus den Umstehenden, die Kette wird also bei jedem Durchspiel um eine Person länger.
Wiederholung Zweiter Teil
Da bedingt durch die immer länger werdende Kette das Durchziehen durch das Tor in Takt 5-6 immer länger dauert, lässt der Vortänzer vorerst seine Drehung in Takt 7-8 bzw. 15-16 weg, später geht er mit seiner Vortänzerin der durchziehenden Kette entgegen, und wenn die Kette schon sehr lang ist, verzichtet er überhaupt auf die zweite Hälfte und lässt die Kette nur einmal durchziehen.
Der Vortänzer hat zu entscheiden, wie er die Bewegung mit dem Liedende in Einklang bringt, dies erfordert einen geschickten Vortänzer.
Schlusswalzer
Sind alle Umstehenden in die Kette eingegliedert, lösen alle die Fassung und tanzen paarweise Walzer. Bei der Kindertanzform wird der Schlusswalzer weggelassen.
Anton Novak beschreibt in Steirische Tänze ein Ausscheidungs-Tanzspiel als Nachtanz, genannt Grünes Gros.
Zum Tanz
- Die Melodie steht im Notenbuch von Wolfgang Amadeus Mozart.
- Der Tanz wird in den Märchen der Gebrüder Grimm erwähnt.
- Der Tanz ist auf einem Fresko im Schloss Runkelstein/Südtirol dargestellt (1390).
- sowie auf einem Fresko im Rathaus von Siena (ca 1340).
- Aufgezeichnet von Raimund Zoder 1924 in Steeg am Hallstättersee.
- Beschrieben von Liesbeth Zoder in Ennsbach, NÖ, um 1890.
Quellen
- Deutsche Volkstänze 4, Oberösterreichische Volkstänze
- Karl Horak, Deutsche Volkstänze 48/49, Deutsche Volkstänze aus dem Karpatenraum
- Österreichische Volkstänze, Erster Teil, Raimund Zoder, Österreichischer Bundesverlag, 1945
- Tänze aus Oberösterreich (Buch)
- Steirische Tänze (Novak)
- Unsere kleinen Wurzeln
- Übertragen von Volksmusik und Volkstanz im Alpenland
- Deutsche Volkstänze 32/33, Volkstänze des Buchenlandes
- Spinnradl, unser Tanzbuch, fünfte Folge (Tanzspiel)
- Tänze aus Kärnten, LAG Österreichischer Volkstanz Kärnten, Klagenfurt, Villach 1997
- Die Gold'ne Brücke
- Interessantes zum Thema "Der Schwabentanz und seine in Deutschland unergründliche Vergangenheit", verfasst von Hans-Georg Brenner, können Sie in der Zeitung der BAG "Der fröhliche Kreis" vom Dezember 2008 ab Seite 4 sowie vom März 2009 ab Seite 4 lesen.
- der ganze Artikel samt einigen Bildern ist auch im Heimatpfleger ab Seite 2 zu finden.
CD
Noten
Videos
Schwabentanz aus Weitersfeld in Niederösterreich, beim Bundesvolkstanztreffen 1996
Schwabentanz aus Baden-Württemberg